FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021
Eltern sind beide Banker; klar, dass Tochter Petra mit dem Wirtschafts- und Finanzteil der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ groß wird. „Wirtschaft fand ich schon im- mer extrem spannend“, berichtet Pflaum. Während der Schulzeit jobbt Pflaum bei einer Bank. „Dort kamen damals die Mäntel und Bögen von Aktien in riesigen Seesäcken an“, erinnert sie sich.Weil es ihre Aufgabe ist, die Kennnummern zu regis- trieren, hält sie schon als 16-Jährige Aktien in der Hand. Dass die Analyse solcher Pa- piere und das Management ganzer Aktien- fonds später einmal zu ihrem Beruf wer- den sollen, weiß sie damals noch nicht. Am Wegesrand lädt ein Stapel Baum- stämme dazu ein, ihn mal als Sitzplatz aus- zuprobieren. „Bankerin wollte ich eigentlich nie werden“, berichtet Petra Pflaum. Nach dem Abitur denkt sie unter anderem über eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau nach. Denn neben der Wirtschaft gilt ihre große Leidenschaft schon damals dem Rei- sen. Aber zu guter Letzt fällt die Entschei- dung dann doch für eine Banklehre. „Ah, wir sind auf dem Sonnenweg“, sagt die DWS-Nachhaltigkeitsexpertin scherz- haft doppeldeutig, als ein Schild den Na- men der Teilstrecke durch den laublosen Wald anzeigt. Sie geht gern in diesemWald spazieren, joggt oder unternimmt Moun- tainbike-Touren. Um näher an der Natur zu sein, ist sie mit ihrer Familie 2013 nach Kelkheim gezogen. Ein gutes Gefühl Die Natur ist Pflaumwichtig, und Nach- haltigkeit ist für sie nicht nur beruflich ein wichtiges Thema. „Wir haben seit 2019 Solarzellen auf unserem Dach und eine Wallbox einbauen lassen“, erzählt sie. „Heute ist es einfach gutes Gefühl, wenn die Sonne scheint und man weiß, dass sich das E-Auto mit Strom auflädt, den man selbst produziert“, findet sie. Auf dem Sonnenweg ist von Sonne nichts zu merken. „Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung bei der BHF-Bank in Frankfurt gemacht“, erzählt Petra Pflaum. Dort arbeitete sie im Renten- und Aktien- research, im Aktienhandel und durfte auf das Frankfurter Börsenparkett. „Da wurde mir klar, dass Research und Handel Berei- che sind, die mich wirklich interessieren“, berichtet Petra Pflaum. Auch als sie in Trier European Business studiert, kehrt sie in den Semesterferien immer wieder zur BHF-Bank zurück, um im Research zu arbeiten. Zunehmend in- teressiert sich Pflaum für das Fondsmanage- ment. So geht sie nach demGrundstudium für ein Jahr nach Saint Paul in Minnesota, USA, um sich dort unter anderem mit Portfoliotheorien zu beschäftigen. In Trier stehen solche Kurse noch nicht auf dem Lehrplan. 1996 schließt sie ihr Studium ab. Die Wanderung über die steilen Pfade macht sich in den Beinen bemerkbar. „Bei mir eigentlich nicht“, sagt Pflaum. Im Tau- nus aufgewachsen, ist sie an die hügelige Landschaft gewöhnt. „Bei der DWS gehöre ich übrigens zu den wenigen waschechten Frankfurtern“, sagt Pflaum, die seit 2017 Mitglied der Geschäftsführung der DWS Investment GmbH ist. Wie schafft sie das neben ihren Aufgaben als CIO for Respon- sible Investments? Klar, das ist zusätzliche Arbeit. „Aber das Schöne ist, dass es in der Auf dem Sonnenweg: Petra Pflaum mag es, imWald zwischen Kelkheim und Hofheim spazieren zu gehen, zu joggen oder Mountainbike-Touren zu unternehmen. In der Natur unterwegs zu sein ist für sie ein guter Ausgleich zu ihrer Tätigkeit als Chefanlagestrategin für nachhaltiges Investieren und in der Geschäftsführung. Ein paar Höhenmeter sind schon geschafft: Petra Pflaum macht der Anstieg nichts aus, sie war in ihrer Jugend Leistungssportlerin. » Wirtschaft fand ich immer extrem spannend, aber eigent- lich wollte ich nie Bankerin werden. « Petra Pflaum, DWS fondsprofessionell.de 1/2021 153
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