FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

Rekord zuflüsse Lange Zeit fanden China-Fonds bei Anlegern wenig Beachtung. Weil das Land der Mitte aber gut durch Coronakrise kommt, nahm das Interesse an diesen Produkten zuletzt deutlich zu. W ährend viele Staaten weltweit wei- terhin mit den Auswirkungen des Coronavirus zu kämpfen haben, ist die Volksrepublik China wieder weitgehend zur Normalität zurückgekehrt. Das lockt auch immer mehr Anleger in die entspre- chenden Investments. Laut der jüngsten Auswertung der Nettomittelzu- und -ab- flüsse des Datenbankanbieters Mountain- View verzeichneten China-Aktienfonds mit Vertriebszulassung in der DACH-Region in den vergangenen Monaten neue Rekord- zuflüsse (siehe Grafik): Allein in den ersten beiden Monaten des noch jungen Jahres summierten sich die Zuwächse auf mehr als sieben Milliarden Euro. Und auch das abgelaufene Jahr 2020 hatte den Portfolios mit Fokus auf dem Reich der Mitte mit ei- nem Plus von 17,53 Milliarden Euro eine regelrechte Geld- schwemme beschert. In den beiden Jahren zuvor, als Covid- 19 noch keine Rolle spielte, fiel im Vergleich dazu die Auf- merksamkeit weitaus geringer aus. 2019 hatten Anleger noch 1,76 Milliarden Euro und das Jahr davor 3,34 Milliarden Euro in diese Fondskategorie gesteckt. Auf Länder- und Regionen- ebene können gemessen an den Nettomittelzuflüssen der- zeit höchstens breiter investie- rende Asienfonds mit den Chi- na-Portfolios mithalten. So konnte etwa auch die Region „Asien ohne Japan“ in den vergangenen Monaten Zuflüsse verein- nahmen (siehe auch Tabelle nächste Seite). In Summe sammelte diese Fondsgruppe seit Jahresbeginn etwas mehr als zwei Mil- liarden Euro ein. Damit liegt sie zwar deut- lich hinter den Pendants aus China, den- noch haben damit auch die Asien-Aktien- fonds neue Höhen erreicht. Durststrecke für Europa Europäische Länder und Regionen ver- harren hingegen weiterhin auf einer Durst- strecke. Aus Europa-Aktienfonds und jenen mit Euroland-Fokus wurde in den letzten Monaten fast durchgehend Geld abgezo- gen. Die Europa-Portfolios sammelten seit Jahresbeginn magere 800 Millionen Euro ein und konnten damit das Jahr 2020, als Anleger 13,54 Milliarden Euro abzogen, bei Weitem nicht kompensieren.Noch un- beliebter sind Euroland-Fonds, aus denen 2021 bereits eine knappe Milliarde Euro abgeflossen ist – nach einem Minus von mehr als sieben Milliarden Euro 2020. Etwas Hoffnung gibt es hin- gegen für Anleger, die auf US- amerikanische Titel setzen. Nach knapp zwei Jahren konti- nuierlicher Abflüsse stecken Anleger nach der Präsident- schaftswahl wieder Geld in die- se Fondsgruppe. Seit Jahresbe- ginn schrieben die Investments hier sogar wieder ein Plus von 4,27 Milliarden Euro. CORNELIA FUSSI FP Finanzprodukte, die auf chinesische Titel setzen, sind so beliebt wie nie. Seit mehr als einem Jahr verbu- chen entsprechende Fonds kontinuierliche Zuflüsse. Rekordzuflüsse China-Fonds standen lange Zeit nicht auf den Einkaufszetteln der Anleger. Jetzt stecken sie mehr Geld in die Portfolios, als sie abziehen. Quelle:Mountain-View -1 0 1 2 3 4 I 2020 I I I 2017 I I 2015 I I I I I 2010 I I ’08 Mittelaufkommen Aktien China in Mrd. Euro Die Tabellen zum Artikel finden Sie auf der nächsten Seite. MARKT & STRATEGIE Mittelzu- und -abflüsse 190 fondsprofessionell.de 1/2021 FOTO: © EFIRED | ADOBE.STOCK.COM

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