FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021
abnahmeverträge mit einzelnen lokalen Energieversorgern. Was kommt mit der Offenlegungsverord- nung auf Sie und Ihre Vertriebe zu? Für die HEP wird sich perspektivisch vieles verbessern: Wir haben nun mal ein Im- pact-Produkt par excellence. Auf unsere Vertriebe werden weitere Pflichten zukom- men. Das Thema Nachhaltigkeit in die Beratung aufzunehmen, wird dem einen oder anderen erstmal schwerfallen. Aber das wird sich erfahrungsgemäß in ein paar Monaten einpendeln. Gern stehen wir mit praktischen Tipps zur Seite. Wie sind Ihre Photovoltaikanlagen allge- mein durch die Coronakrise gekommen? Ich tue mich immer schwer, uns als Krisen- gewinner zu betiteln.Wir hatten durchaus Einschränkungen. Aber im Großen und Ganzen hat sich unser Geschäftsmodell als relativ unabhängig erwiesen: Wir produzie- ren und verkaufen Strom und haben dabei das Glück, dass er vorrangig abgenommen wird. Selbst wenn die Stromnachfrage mal stagniert, bekommen wir ihn noch ver- kauft. Bei den Parks, die am Netz sind, gab es keinerlei Einflüsse, weder positiv noch negativ. In der Projektentwicklung in den USA haben wir überwiegend profitiert, weil wir einiges opportunistisch zukaufen konnten. Nur in wenigen Sitzungen kom- munaler Parlamente zogen sich für uns wichtige Entscheidungen coronabedingt manchmal ziemlich lang hin. Wie stellen Sie sicher, dass Sie beim Asset Management am anderen Ende der Welt die Kontrolle behalten? Wir haben jeweils vor Ort Büros, in den USA mit rund 60 Mitarbeitern, in Japan mit 18. Wir haben dort Leute sowohl für die Planung und die Projektentwicklung als auch für Betriebsführung und Wartung. Trotz der coronabedingten Reisebeschrän- kungen konnten wir damit sicherstellen, dass alles wie gewohnt weitergeht. Sie halten sich zugute, mit HEP ein „ganz- heitliches Konzept“ zu verfolgen. Das läuft Gefahr, genauso eineWorthülse zu bleiben wie „nachhaltig“. Was müssen wir uns darunter vorstellen? Wir verfolgen ein ganzheitliches Konzept, weil erstens unser Geschäftsmodell die komplette Wertschöpfungskette der Photo- voltaik abdeckt: Wir planen die Anlagen, wir bauen sie mit eigenen Teams und betreiben und warten sie selbst. Und zwei- tens bieten wir die Möglichkeit, über verschiedene Vehikel zu investieren. Wir haben eine eigene KVG, über die wir Publikums- und Spezial-AIFs auflegen und sowohl private als auch institutionelle Anleger ansprechen. Wie ist dasVerhältnis von institutionellen zu privaten Anlegern in HEP-Fonds? Im Wissen um die Unschärfe bei der Ab- grenzung: etwa 20 zu 80. Vergangenes Jahr haben wir rund 60 Millionen Euro im Re- tailbereich eingesammelt. Das wird sich » Um die Pariser Ziele zu erreichen, müssen jedes Jahr fünf Gigawatt Solarenergie neu installiert werden. « Thorsten Eitle, HEP Global fondsprofessionell.de 1/2021 209
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