FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

Kommen wir zu Ihrem aktuellen Angebot, dem „Solar Portfolio 2“. Wie hoch ist der Fremdkapitalanteil? Auf Ebene der Fondsgesellschaft bis zu 60 Prozent. Die Spezial-AIFs, über die der Fonds in Solarparks in den USA und in Japan investiert, können bis zu 300 Prozent ihres Eigenkapitals, also bis zu 75 Prozent ihres Gesamtvolumens, an Fremdkapital aufnehmen. Und in die werden die Projekte, die Sie bis zur Baureife entwickelt haben, einge- bracht? Das heißt doch, dass zu den Bau- risiken noch erhöhte Fremdkapitalrisiken kommen. Das Baurisiko minimieren wir dadurch, dass wir Generalunternehmerverträge zum Festpreis abschließen. Damit trägt der Ge- neralunternehmer das Baurisiko. Schauen Sie, der Solarmarkt hat sich in den vergan- genen zehn Jahren stark gewandelt. Früher war es so, dass man einen Solarpark erst gebaut und dann verkauft hat. Inzwischen wird viel früher gekauft, also noch wäh- rend der Entwicklungsphase oder wenn das Projekt gerade bis zur Baureife ent- wickelt wurde. Dann wird in den Bau und in den anschließenden Betrieb investiert. Auch institutionelle Investoren steigen schon in Projekte ein, wenn sie nahezu fertig entwickelt und nicht erst, wenn sie gebaut sind. Da findet inzwischen der Markt statt. Der Bottleneck ist die Projekt- entwicklung. Wir werden auch mit dem aktuellen Fonds „Solar Portfolio 2“ schon früher einsteigen, also in einer Schlussphase der Projektwicklung, in der das meiste Geld gebraucht wird. Wie hoch liegt Ihre Renditeerwartung? Wir planen eine Gesamtauszahlung von 151 Prozent über eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Mindestinvestition beträgt 10.000 Euro. Ihre kürzlich veröffentlichte Leistungsbilanz kann sich sehen lassen. Mit allen Projekten seit Anbeginn im Jahr 2008 liegen sie innerhalb der Planwerte oder besser. Aber eine Nachfrage habe ich dennoch: Im Fonds „Japan 1“ ist das Investitionskapital fast dreimal so hoch wie geplant, bei gleichgebliebenemEigenkapital. Haben Sie da nachträglichmit Fremdkapital gehebelt? Der „Japan 1“ war damals das erste Pro- dukt seiner Art, und die Skepsis war groß. Keine Bank wollte einen Solarpark in Japan finanzieren, woraufhin wir den Fonds als reinen Eigenkapitalfonds konzi- piert haben. Als wir die ersten vier Parks gebaut hatten, interessierten sich die Ban- ken, hauptsächlich Landesbanken, dann doch. Weil wir im Prospekt die Möglich- keit vorgesehen hatten, Fremdkapital aufzu- nehmen, konnten wir zu sehr lukrativen Konditionen Finanzierungen abschließen. Jetzt haben große deutsche Versicherungen Kaufinteresse an einigen Parks aus dem Japan-Portfolio angemeldet.Wir werden da dieses Jahr wahrscheinlich noch mit inter- essanten Neuigkeiten aufwarten können. Wer vertreibt HEP-Publikumsfonds? Der Bankenvertrieb über Volksbanken und Sparkassen hat stark zugenommen, wir sind aber auch bei allen großen Vertrieben in Deutschland vertreten und bei so gut wie allen Pools. Werden Sie sich an die Crowd wenden? Ja, wir haben erste Erfahrungen mit der Plattform Wiwin gemacht und kooperie- ren neuerdings mit Crowddesk. An einem Mindestinvestment von 10.000 Euro wer- den wir aber festhalten. Vielen Dank für das Gespräch. TILMAN WELTHER FP KURZ-VITA: Thorsten Eitle Thorsten Eitle hat Wirtschaftswissenschaften studiert. Seit Gründung von HEP im Jahr 2008 entstanden 15 Solarparks mit einer Leistung von 800 MWp. Thorsten Eitle ist Vorstand der HEP KVG und für den Vertrieb der Fonds zuständig. » Die Gestehungspreise für Solarstrom sind in den letzten zwölf Jahren um über 90 Prozent gefallen. « Thorsten Eitle, HEP Global SACHWERTE Thorsten Eitle | HEP Global FOTO: © ERICH BENZ 212 fondsprofessionell.de 1/2021

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