FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

aufgelegte Fonds haben vor drei Jahren die Führung übernommen und seither ihren relativen Vorsprung gegenüber Vermögens- anlagen ausgebaut (siehe Grafiken unten). Digitalisierung Wegen des Kontaktverbots versuchte auch der Sachwertvertrieb,möglichst große Teile seiner Arbeit digital zu erledigen. Ent- sprechend schnitten die Anbieter, die ihre Vertriebsunterstützung auch darauf aus- richteten, in der Befragung besser ab. „Hier kommt uns zugute, dass wir frühzeitig auf digitale Informations- und Kommunika- tionskanäle mit unseren Vertriebspartnern gesetzt haben“, sagt Malte Thies, Geschäfts- führer der One Group, die den ersten Platz beim Service Award belegte. „Wir bieten Anlageberatern digitale Services wie die webbasierte Ausfüllhilfe oder einen inter- aktiven Zeichnungsschein an.“ Auch die Vermittler von Fonds aus dem Hause RWB, demDrittplatzierten, konnten die Bereitstellung einer digitalen Infra- struktur offensichtlich wertschätzen: „Seit Herbst 2019 können unsere Vertriebspart- ner kostenfrei unsere Onlineberatungs- und Zeichnungsplattform RWB Live ein- setzen“, begründet RWB-Geschäftsführer Nico Auel seinen Erfolg. „Dank der voll- digitalen Zeichnungsstrecke inklusive digi- taler Signaturmöglichkeit sind unsere Part- ner daher auch in den Monaten der stren- gen Kontaktbeschränkungen handlungs- fähig geblieben.“ Wohnungen gefragt Den Preisträgern One Group und ZBI hat natürlich auch die Resilienz ihrer Pro- dukte in die Hände gespielt: Investments in Wohnimmobilien haben sich in der Krise als sehr wertstabil erwiesen. Das ist auch im analogen Vertrieb schon ein gutes Verkaufsargument. „Wohnimmobilien ha- ben 2020 eine exzellente Wertentwicklung hinter sich und sind anlegerseitig gefragt wie nie“, erklärt Thies. Thomas Wirtz, Vorstand der ZBI, die den zweiten Platz beim Service Award belegt, pflichtet ihm bei. „Inzwischen setzen auch Investoren, die bisher vorwiegend auf die Assetklasse Gewerbeimmobilien gesetzt haben, auf im Vergleich weniger volatile Wohnimmo- bilieninvestments“, sagt er. „Sie betrachten Wohnimmobilien mittlerweile als solides Mittel, um ihre Portfolios zu diversifizieren und zu stabilisieren.“ Herausforderung Regulierung Nach der Preisverleihung ist vor der nächsten Herausforderung: Die neue EU- Offenlegungsverordnung gilt zwar nicht ausdrücklich für Finanzanlagenvermittler mit Erlaubnis gemäß Paragraf 34f Gewer- beordnung. „Dennoch teilen wir die Mei- nung der führenden Vermittlerverbände und raten auch jedem 34f-Vermittler, die neuen Anforderungen zu erfüllen“, sagt Thies und sichert seinen Vertrieben Unter- stützung dabei zu. Die Regulierungsdichte wird vor allem im Bereich Nachhaltigkeit stark zunehmen, die EU-Taxonomie wird den einen oder anderen administrativen Klimmzug erfor- dern. „In den Herausforderungen der Um- setzung sehen wir aber auch Chancen“, wendet Wirtz das drohende Drangsal ins Positive. „Denn Servicequalität wird sich somit im Wettbewerb noch stärker positiv absetzen.“ TILMAN WELTHER FP Rückläufig Platziertes Eigenkapital von Publikums-AIFs 2019 stieg das abgesetzte AIF-Volumen um 42 Prozent, 2020 nahm es wieder um 21 Prozent ab. Quelle:Quelle:ScopeAnalysis,Bafin,KVGen 0,0 0,5 1,0 1,5 2020 2019 2018 Mrd. Euro Immo- bilien Private Equity Multi- Asset Erneuerbare Energien Führungswechsel Entwicklung des angebotenenen Volumens Das Volumen emittierter Publikums-AIFs war 2020 zwar rückläufig, in Relation zu dem von Vermögensanlagen stieg es jedoch. Quelle:ScopeAnalysis,Bafin 0,0 0,3 0,6 0,9 1,2 1,5 2020 2019 2018 2017 Mrd. Euro Vermögensanlagen Publikums-AIF » Wir raten auch dem 34f-Vermittler, die neuen Anforderungen zu erfüllen. « Malte Thies, One Group DEUTSCHER FONDSPREIS 2021 Service Award | Sachwerte 232 fondsprofessionell.de 1/2021

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