FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

Dank E-Motor lässt sich so mancher Berg bezwingen. Die Fahrradbranche profitiert von der Coronakrise. Im ersten Halbjahr 2020 schnellte der Absatz um fast zehn Prozent auf 3,2 Millionen Stück nach oben. Guter Rat fürs Zweirad Die Fahrradversicherung blieb als Element der Hausratpolice lang unter dem Radar der Makler. Der Boom teurer Räder und E-Bikes ändert das. Was Vermittler bei den Tarifen beachten sollten. Z u den wenigen Gewinnern der Coro- nakrise zählt die Fahrradbranche. Während der ersten Ausgangsbeschrän- kungen im Frühjahr 2020 haben viele ihr Mobilitätsverhalten überdacht. Der Fahr- radabsatz stieg im ersten Halbjahr um fast zehn Prozent auf 3,2 Millionen Stück. Auch der durchschnittliche Wert der Räder nahm zu. Statt 500 bis 800 Euro kosten die Räder heute leicht 2.000 Euro und mehr. Schon 16 Prozent der Deutschen besitzen ein E-Bike, ergab kürzlich eine Umfrage von Kantar für den Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). 42 Prozent zahl- ten mehr als 2.000 Euro für das E-Bike, fast jeder Vierte sogar über 3.000 Euro. Angesichts solcher Anschaffungspreise wird Diebstahl zum finanziellen Risiko, das oft den Rahmen der klassischen Hausrat- versicherung sprengt.Dort sind Räder stan- dardmäßig nur bis 500 Euro versichert – bei Einbruchdiebstahl aus der Wohnung, Garage oder dem Keller sowie bei einfa- chemDiebstahl des angeschlossenen Rades an einem anderen Ort, etwa am Bahnhof. Bei teureren Bikes gibt es meist Abzüge bei der Entschädigung (siehe den Artikel zur Hausratversicherung ab Seite 262). Auf Wiederbeschaffung durch die Polizei zu hoffen, ist wenig aussichtsreich: Die Auf- klärungsquote liegt unter zehn Prozent. Da lohnt sich ein Blick auf spezielle Fahrradversicherungen. Eine solche Police deckt neben Diebstahl tarifabhängig weite- re Schäden ab, etwa Sturzschäden, Teile- diebstahl, Vandalismus, Elektronikschäden, mitunter auch Verschleiß und Pannen – daher die Bezeichnung „Fahrrad-Vollkasko“. „Der Markt für solche Vollkasko-Policen ist jung und verändert sich rasant“, sagt Ver- sicherungsmakler Thomas Giessmann aus Berlin. Derzeit fielen die Preise für den Schutz „normaler“ Räder deutlich. Der Makler hat mit der Barmenia ein eigenes Deckungskonzept entwickelt („Fahrsicher“) und betreibt einen Vergleichsrechner (www.fahrsicherung.de ), der deutlich mehr Analysetiefe bietet als die üblichen Portale. Für Maklerkollegen sei er schon deshalb interessant, weil „alle Annahmerichtlinien der Versicherer abgefragt und Erfahrungen mit der Schadenregulierung berücksichtigt werden“, so Giessmann. Musterfall FONDS professionell gab dem Makler einen typischen Musterfall vor, der bei vie- len Hausratversicherern nicht mehr abge- deckt wäre: Ein „normales“Rad, Kaufpreis 1.100 Euro plus 60 Euro Kosten für ein gutes Schloss, soll für den Wohnort Berlin- Schmargendorf gegen Diebstahl – auch von Gepäck und Zubehör – sowie gegen Beschädigung durch Unfall, Sturz, Vanda- lismus versichert werden. „Fahrsicher“bietet für 69 Euro Jahresbei- trag Vollkaskoschutz plus Erstattung von Verschleißteilen (auch Reifen und Brem- » Wer auf Verschleiß, Inspektion und Schutzbrief verzichtet, kann bis zu 50 Prozent des Beitrags sparen. « Ralf Pergande, Pergande & Pöthe FONDS & VERSICHERUNG Fahrradpolicen FOTO: © ANDREY POPOV | STOCK.ADOBE.COM 266 fondsprofessionell.de 1/2021

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=