FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021
Die Bonnfinanz schaltet mit neuem Eigentümer in den Angriffs- modus. Vertriebsvorstand Dirk Benz erläutert mit Eugen Bucher von der Mutter Blackfin Capital die gemeinsamen Pläne für den Vertrieb – und wo sie sich im Vergleich zu Mitbewerbern sehen. D ie ehemalige Zurich-Tochter Bonn- finanz hat seit rund anderthalb Jah- ren mit dem Private-Equity-Haus Blackfin Capital einen neuen Eigentümer. In der neuen Zentrale im Bonner Norden bat FONDS professionell Ende Februar Bonn- finanz-Vertriebsvorstand Dirk Benz und Eugen Bucher, den Vorsitzenden des Stra- tegie-Komitees der Allfinanz-Gruppe von Blackfin Capital in Deutschland, zum Ge- spräch – mit Abstand und nach negativem Corona-Schnelltest, versteht sich. Herr Bucher, die Bonnfinanz ist seit 2019 Teil der Blackfin Capital. Diese ist hierzu- lande kaumbekannt.Wasmacht Ihr Unter- nehmen? Eugen Bucher: Blackfin ist ein führendes Be- teiligungsunternehmen und Wachstums- partner für Finanzdienstleister in Kontinen- taleuropa. Die Gründer kommen alle aus dem Finanzsektor, und verfügen über lang- jährige Berufserfahrung.Wir investieren in Unternehmen mit Wachstumspotenzial und sehen insbesondere in den Finanz- märkten einen strukturell wachsenden und interessanten Markt. In Frankreich haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Hierzulande betreut die Blackfin Capital Germany die Investments und bündelt ihre Aktivitäten in der Allfinanz Holding. In welche Finanzdienstleister investieren Sie genau? Bucher: Der Fokus richtet sich auf mittel- ständische Finanzdienstleister. Dabei kon- zentrieren wir uns nicht nur auf Allfinanz- Vertriebe wie die Bonnfinanz, sondern können uns auch vorstellen, Spartenanbie- ter wie etwa Baufinanzierungsberater sowie Service- und IT-Dienstleister zu erwerben. Auch Maklerbestände sind unter Umstän- den interessant. Bei unseren Investments achten wir darauf, dass die Unternehmen über eine solide Grundsubstanz verfügen, jedoch aus eigener Kraft nicht den nächs- ten Wachstumsschritt machen können. Da kommen wir ins Spiel. Wir verfügen über spezifische Erfahrung und eine Erfolgs- bilanz bei der Wachstumsstrategie und Digitalisierung von Vertriebs- und Finanz- dienstleistungsorganisationen. In der Regel behalten wir Investments zwischen fünf und sieben Jahren. Warum erreichte die Bonnfinanz nicht früher diese nächste Stufe? Sie gehörte zur Zurich-Gruppe Deutschland. Ein Kapital- geber stand also imHintergrund. Bucher: Diese Frage müssten Sie der Zurich stellen.Die Voraussetzungen für Wachstum auf Basis der vorhandenen exzellenten Qualität der Berater der Bonnfinanz sind gegeben. Dirk Benz: Die Zurich hatte eine andere Strategie für die Bonnfinanz. Sie war für sie einer von mehreren Vertriebsarmen. Wir dagegen wollen die Bonnfinanz stärker als Mehrfachagenten positionieren, hier sehen wir das Potenzial. Wenn Sie auf Wachstumsetzen, wie beein- flussen die Pläne der Regierung für eine weitere Regulierung Ihre Entscheidungen? „Wir setzen auf attraktive Vergütungen für Berater“ » Im Moment haben wir zirka 450 Berater und gute Recruiting- Ergebnisse. « Dirk Benz, Bonnfinanz VERTRIEB & PRAXIS Eugen Bucher + Dirk Benz | Bonnfinanz FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT 294 fondsprofessionell.de 1/2021
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