FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

schaft angehören. Kunden kommen oft in die Geschäftsstellen, wenn sie Fragen ha- ben. Das liegt sicher auch daran, dass wir eher im ländlichen Raum vertreten sind. Im bayerischen Pfaffenhofen etwa haben wir einen Berater, der vor zwölf Jahren von der örtlichen Sparkasse zu uns kam. Er hat sein Büro direkt gegenüber der Bank, und es geschieht häufiger, dass Kunden bei der Sparkasse eine Überweisung tätigen und für die Anlage dann zu ihm kommen. Sie bieten aber doch sicherlich auchVideo- beratungs-Tools? Schon wegen der Coro- na-Pandemie und der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen. Benz: Ja, wir nutzen Snapview und MS Teams. Das haben wir schon vor Corona angeschoben, die Pandemie beschleunigte aber den Entscheidungs- und Ausrollpro- zess. Wir digitalisieren derzeit den gesam- ten Beratungsprozess. Die Videoberatung ist bereits sehr gut angekommen und wird vor allem von jüngeren Partnern intensiv genutzt. Einige Berater waren in den letz- ten sechs Monaten zu 100 Prozent digital unterwegs. Die Älteren werden von uns in diesem Jahr noch stärker befähigt. Werden Sie auch einen Robo-Berater anbieten? Benz: Das müsste mein Kollege Claus Gillen beantworten, der für das Produkt- management zuständig ist. Aber vielleicht stellt uns Blackfin einen Robo zur Ver- fügung? Herr Bucher? Bucher: Wir führen tatsächlich Gespräche, ohne dass ich Namen nennen kann. Es ist durchaus vorstellbar, dass ein Robo zukünf- tig den Beratungsprozess unterstützt. Noch einmal zum Produktmanagement: Was ändern Sie im Detail? Benz: Da wir uns stärker als Mehrfachagent positionieren möchten, bauen wir bei Ver- sicherungen die Kooperationen neben der Zurich aus. Diese ist im Bestand führend, bei Neuabschlüssen erreichen andere Ge- sellschaften fast 50 Prozent. Dazu gehören der Volkswohlbund, die LV1871 oder im Sachbereich die VHV. Das ist aber erst der Anfang, wir sprechen mit weiteren Pro- duktgebern. Es geht aber nicht darum, mehr Gesellschaften anzubinden, sondern zu schauen, wer für welche Bereiche gute Lösungen bietet. Ziel ist, in jedem Bereich mehrere Versicherer zu haben, die unsere Qualitätskriterien erfüllen. Auch bei Fonds setzen wir neben der DWS verstärkt auf an- dere Anbieter. Bereits jetzt stammen rund 25 Prozent der Fonds in den Kundende- pots von anderen Gesellschaften. Ein wei- terer wichtiger Bereich, den wir ausbauen werden, sind nachhaltige Produkte. Herr Bucher, erfüllt die Bonnfinanz bislang die Erwartungen der Blackfin? Bucher: Ja, gemessen an der aktuellen Situa- tion sind wir mit der Entwicklung zufrie- den. Die ersten wichtigen Etappen wurden erfolgreich abgeschlossen. Der Vorstand und das ganze Team der Bonnfinanz stel- len die Weichen für die nächsten strategi- schen Schritte hin zu einer noch besseren Zukunft des Unternehmens. Benz: Ich kann sagen, dass wir bei den Pro- visionserlösen 2020 über dem Vorjahr lie- gen. Bei Baufinanzierungen und bei Kapi- talanlagen haben wir überproportionale Zuwächse im Vergleich zu Lebenspolicen. Herr Bucher, Herr Benz, vielen Dank für das Gespräch. JENS BREDENBALS FP KURZ-VITA: Eugen Bucher Eugen Bucher startete 1990 als Berater bei MLP, wo er von 1995 bis 2006 im Vorstand saß. Danach gründete der Jurist den Finanzberater Formaxx und war sieben Jahre dessen Vertriebsvorstand. Zudem ist er Gründer der Defino und der 1Blick GmbH. Zu Jahresbeginn stieß er zu Blackfin Capital. » Wir konzentrieren uns nicht nur auf Allfinanz- Vertriebe wie die Bonnfinanz. « Eugen Bucher, Blackfin Capital VERTRIEB & PRAXIS Eugen Bucher + Dirk Benz | Bonnfinanz FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT 298 fondsprofessionell.de 1/2021

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