FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021
mehr als 500 Millionen Euro verwaltetem Vermögen möchten sogar 17 Prozent eine eigene App einsetzen. Allein oder mit Dienstleister? Wer nicht selbst die Robo-IT program- mieren will, braucht einen Dienstleister. „Wer sich für Letzteres entscheidet, muss sich die Frage stellen, ob er einen nimmt, der die volle Vermögensverwaltungsstrecke abbildet, oder lieber einen Anbieter, bei dem er eigene, bereits vorhandene Systeme einbinden kann“, so Zimmer. Laut der Umfrage der Hochschule Aschaffenburg wollen vor allem kleinere Vermögensverwalter Hilfe in Anspruch neh- men, die ihnen Depotbanken und Fintechs bieten.Die meisten Player sind schon länger in dem Bereich aktiv (siehe FONDS profes- sionell 2/2017, Seite 204). „Die V-Bank stellt Partnern mit ihrer Plattform V-Check die IT für eine vollständige Digitalisierung ihrer Dienstleistung vomOnboarding über ein Portfoliomanagementsystem bis hin zum Reporting zur Verfügung“, sagt V- Check-Geschäftsführerin Corinna Geser. Teil des Angebots ist ferner, dass V-Check versucht, über das Portal Endkunden für die dort angeschlossenen Vermögensver- walter direkt zu gewinnen. Zudem können Vermögensverwalter mit Finanzvertrieben oder gewerblichen Vermittlern kooperie- ren, die als Tippgeber fungieren. Die DAB BNP Paribas bietet Finanzport- folioverwaltern die „DAB B3-Strategie- depots“: „Das sind Portfolios, die von dem Vermögensverwalter vorgegeben werden. Wenn dieser eine Änderung vornimmt, wird das für jedes Einzeldepot automatisch umgesetzt“, erläutert Robert Fuchsgruber, Leiter des Geschäftsbereichs B2B bei der DAB BNP Paribas. „Teil des Angebots ist auch eine automatische Strecke zur On- line-Kontoeröffnung.“ Ein potenzieller Partner ist auch die Baader Bank. „Wir sind unter anderem die Depotbank für viele Fintechs sowie die Robos von Banken und Asset Managern und haben aufgrund unseres breiten Leis- tungsspektrums bereits mehr als 30 On- line-Vermögensverwalter als Partner“, sagt Oliver Riedel, Kundenvorstand der Baader Bank. Die Gesellschaft kooperiert aber auch mit klassischen KWG-32-Instituten. Verschiedene Module Andere Gesellschaften wie Niiio aus Görlitz programmieren die Schnittstellen, mit denen Vermögensverwalter bestehende Systeme zu einer Robo-Strecke verbinden können. Auf Wunsch stellen sie auch das Frontend und ein Portfoliomanagement- system sowie einen Algorithmus zum Ver- walten der Assets. „In Kürze: Wir bieten alle Module für einen eigenen Robo-Bera- ter“, sagt Niiio-Vorstandschef Johann Horch. „Kern unseres Angebots ist ein Portfolio- managementsystem“, so Stephan Niemand, Co-Chef Financial Intermediaries & Deut- sche Private Port bei der Deutschen Bank. „Mithilfe von Partnern können wir Ver- mögensverwaltern, aber auch alle anderen Bestandteile einer Robo-IT-Strecke oder die entsprechenden Schnittstellen liefern.“ Elinvar wiederum sieht sich als „Plat- form as a Service“ für verschiedene digitale Anwendungen rund um die Vermögensan- lage. „Dazu gehören auf Wunsch auch Ro- bo-Lösungen“, sagt Bartz. „Kunden können bei uns aber aus einer Vielzahl weiterer Applikationen auswählen, die wir entweder selbst entwickeln oder Partner über unsere Plattform anbieten.“ Das Fintech Investify bietet ebenfalls IT-Komponenten für einen „Robo“, aber auch Vermögensverwaltungs- lösungen für die persönliche Beratung in Banken. Wer nur das Frontend wünscht, kann sich an den Verband unabhängiger Vermögensverwalter wenden, der 2019 für seine Mitglieder in Kooperation mit United Signals das „VuV-Kunden-Onboarding-Sys- tem“ gestartet hat. JENS BREDENBALS FP Chris Bartz, Elinvar: „Wir bieten eine ‚Platform as a Service‘ für viele verschiedene digitale Anwen- dungen im Bereich Vermögensanlage.“ Corinna Geser, V-Check: „Die V-Bank bietet Partnern mit ihrer Plattform V-Check die IT für eine vollständige Digitalisierung ihrer Dienstleistung.“ » Auch bei einer Online- Vermögensverwaltung benötigt man ein Team für die Kundenbetreuung. « Sebastian Hasenack, Solidvest VERTRIEB & PRAXIS Digitale Vermögensverwaltung 312 fondsprofessionell.de 1/2021 FOTO: © ELINVAR, V-CHECK | ROBERT VON AUFSCHNAITER
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