FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

Compliance-Anforderungen immer weni- ger Zeit für die eigentliche Beratung seines Kunden bleibt, um ihm ein gut diversifi- ziertes Portfolio zusammenzustellen.Das ist sicher einer der Gründe, warum Berater mehr und mehr auf fertig gepoolte Lösun- gen zurückgreifen, wie wir sie in unserem DPM abgekürzten System namens „Discre- tionary Portfolio Management“ anbieten. Darin können aktive und passive Strategien sowohl über unsere hauseigenen Produkte wie auch über Fremdfonds zu fertigen Portfoliolösungen kombiniert werden. Das verschafft dem IFA Freiraum, sich auf seine eigentliche Aufgabe zu konzentrieren, die Beratung seiner Kunden. Das derzeit alles überstrahlende Thema heißt ESG in der Geldanlage. Was ist von Amundi in dieser Hinsicht zu erwarten? Nachhaltigkeit ist schon seit Jahren einer der Grundpfeiler unserer Arbeit … … Sie singen aber jetzt nicht gerade das Hohelied von der Nachhaltigkeit als wich- tiges Standbein, wie es im Prinzip inzwi- schen jeder Asset Manager tut? Keineswegs! Aber wenn man in die Ge- schichte von Amundi blickt, dann spielte das Thema ESG schon bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 2010 eine wich- tige Rolle. Mit dem von Christian Zim- mermann bereits seit 18 Jahren gemanag- ten Amundi Funds Global Ecology ESG haben wir zudem ein Stück Investment- geschichte geschrieben. Im Jahr 1990 auf- gelegt, damals noch unter Pioneer Investments, war der Fonds einer der ersten Nachhaltigkeitsfonds überhaupt auf dem deutschen Markt. Und seit 2006 werden ESG-Kriterien bei Amundi sowohl in den Anlage- wie auch den Risikomanagement- prozessen berücksichtigt. Wir gehören zu- dem zu den Gründungsmitgliedern des PRI-Rahmenwerks für verantwortungsvol- les Investieren. Damals haben nur wenige Marktteilnehmer über das Thema gespro- chen, heute kommt niemand daran vorbei. Dann darf man davon ausgehen, dass Sie die Anforderungen der neuen EU-Offen- legungsverordnung (SFDR) erfüllen? Wir sind sozusagen SFDR-fertig. Von unse- ren insgesamt 183 aktiv gemanagten Fonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelas- sen sind, entsprechen 79 dem Artikel acht der EU-Offenlegungsverordnung, unter die die eher klassischen ESG-Fonds fallen. 17 unserer aktiven Fonds erfüllen die Vorga- ben von Artikel neun der SFDR, der die Voraussetzungen für sogenannte Impact- Fonds beschreibt. Somit gelten also 52 Pro- zent unserer hierzulande registrierten aktiv gemanagten Produkte als nachhaltige Fonds entsprechend der Definition der EU- Verordnung. Die entsprechenden Anforde- rungen sind umfassend auf der Investment- plattform unseres neu gegründeten Ge- schäftsbereichs Amundi Technology hinter- legt, sodass jeder Fondsmanager darauf zu- greifen kann, um entscheiden zu können, in welche Wertpapiere er investieren kann und welche für seinen Fonds unter dem ESG-Gesichtspunkt nicht investierbar sind. Daher sehen wir uns schon in einer gewis- sen Vorreiterrolle, die wir natürlich behaup- ten möchten. Zumal das ESG-Thema noch nicht alles ist, was über den neuen Bereich Amundi Tech- nology möglich sein wird, richtig? Die Anwendungsmöglichkeiten gehen sehr viel weiter. Im Grunde handelt es sich bei der neuen Plattform namens Alto um ein umfassendes „Front to Back“-Angebot, das die gesamte Wertschöpfungskette in der Vermögensverwaltung abdeckt. Es ba- siert auf der Expertise und der Erfahrung unserer rund 700 IT-Experten, die haupt- sächlich in Paris und Dublin ansässig sind und das Angebot über die vergangenen zehn Jahre hinweg konzipiert und weiter- entwickelt haben.Die Plattform ist vollstän- » Der ESG-Aspekt war schon bei der Gründung von Amundi im Jahr 2010 einer der Grundpfeiler. « Christian Pellis, Amundi VERTRIEB & PRAXIS Christian Pellis | Amundi FOTO: © SLAVICA ZIENER 328 fondsprofessionell.de 1/2021

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=