FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

Fonds gelangen zu Größe, weil sie eine gute Leistung abliefern. Doch ob die Dickschiffe unter den vermögensverwaltenden Fonds tatsächlich stets ein gutes Investment sind, daran gibt es Zweifel. E rfolg zieht viele Menschen magisch an. Erlangen Künstler, Erfinder oder Firmenlenker großen Ruhm, schart sich eine Fangemeinde um sie, die ihre Idole feiern. Ähnlich verhält es sich bei Fonds. Erwerben die Portfoliomanager durch her- ausragende Leistungen einen guten Ruf, fließt ihnen das Anlegergeld zu. Dies legt die Schlussfolgerung nahe, dass große Fonds stets ein lohnendes Anlageziel sind. Doch ob dieses Fazit richtig ist, daran bestehen berechtigte Zweifel. Zum einen stützt sich so manches Dick- schiff eher auf einen zuverlässigen und emsigen Vertriebskanal. Dabei sorgen der hauseigene Bank- oder Versicherungsver- trieb eines Fondsanbieters oder eine ent- sprechende Partnerschaft für einen steten Zufluss an Mitteln – selbst wenn die Wert- entwicklung der Vehikel allenfalls mittel- mäßig ausfällt. Zum anderen mag ein gro- ßes Volumen vor allemAusdruck einer ver- gangenen Leistung sein – die sich in dieser Form nicht wiederholen muss. Gewichtsprobleme Weiterhin kann die Größe für die Fonds- lenker zum Problem werden, nämlich wenn die Dickschiffe ihre Wendigkeit ver- lieren und gewisse Äcker wie Nebenwerte- aktien oder Hochzinsanleihen nicht mehr so bestellen können wie zu den Glan- zzeiten. Die einstigen Überflieger werden zu behäbig, um an die Performance ver- gangener Tage anschließen zu können – so ein gängiges Argument. Klein gegen Groß MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 96 fondsprofessionell.de 1/2021 FOTO: © FRESHIDEA | STOCK.ADOBE.COM

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