FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

Multi-Asset-Manager wissen den Diversifi- kationseffekt zu schätzen.“ Letzteres machen sich durchaus einige Manager von Multi-Asset-Portfolios zu- nutze. Doug Forsyth, Anlagechef für die US-Income- und Growth-Strategien von Allianz Global Investors, hat das für das von ihm verantwortete Multi-Asset-Schwer- gewicht Allianz Income and Growth, in dem er rund 28 Milliarden US-Dollar ver- waltet, sogar zum Konzept erhoben. „In dem Fonds setzen wir schon seit dessen Auflage im August 2011 eine gleichge- wichtete Allokation von jeweils einem Drittel in US-Aktien, US-Wandelanleihen und US-Hochzinsanleihen um“, so Forsyth. Unabhängig von der jeweiligen Markt- entwicklung werde sich daran auch in Zukunft nichts ändern. Gleichgewichtung Ein ähnliche Strategie mit europäischen Wertpapieren verfolgt auch Alistair Moran, Fondsmanager des UBS (Lux) Key Selection SICAV European Growth and Income. Auch sein Fonds setzt sich aus drei Kern- bausteinen zusammen, in dem Fall jeweils ein Drittel in europäischen Aktien und Hochzinsanleihen, mit den restlichen 33 Prozent seines Portfolios investiert er in die beiden hauseigenen Wandel- anleihenfonds UBS Converts Europe Fund und UBS Con- verts Global Fund. Auch Moran will an der statischen Gleichgewichtung der drei Segmente weiterhin festhalten. „Immomentan von Volatilität geprägten Markt- umfeld bieten Wandelanleihen aufgrund ihrer vorteilhaften Asymmetrie sowie einer attrak- tiven risikobereinigten Rendite- erwartung ohnehin Vorteile“, so der Fondsmanager. Flexibler zeigt sich da Hans- Willi Brand, Gründungsge- schäftsführer der in Trier ansäs- sigen HWB Capital Management. Knapp 20 Prozent des von ihm gemanagten Mischfonds HWB Portfolio Plus V sind derzeit in europäische Wandelanleihen investiert, insbesondere von Emittenten aus dem Technologiesektor sowie der Pharma- branche und dem Wohnimmobilien- bereich. Mit dieser Gewichtung bewegt sich Brand am unteren Ende eines Korri- dors zwischen 20 und 40 Prozent, den er auch künftig als sinnvoll für seinen Fonds erachtet. „In Zeiten von Negativzinsen ge- staltet sich die Suche nach realen Renditen im Anleihensegment schwierig“, argumen- tiert Brand. „Insbesondere Wandelanleihen können dieses Problem lösen.“Die Begren- zung von möglichen Kursverlusten an den Aktienmärkten sei ein weiterer wesentli- cher Faktor, der für ein Investment in Wan- delanleihen spreche, durch die der Fonds im Übrigen vergleichsweise gut durch den Corona-Crash gekommen sei. Nischenmarkt Ein Risiko liegt laut Brand in den unter- schiedlichen Strukturen und Ausprägun- gen von Wandelanleihen. Deshalb sei ein genaues Studium der Emissionsprospekte unerlässlich. „Zudem handelt es sich um einen Nischenmarkt“, so der Fondsmana- ger. „Der Liquidität der Anleihe und der Bonität des Emittenten muss deshalb eine sehr hohe Beachtung geschenkt werden.“ Vorsicht walten lässt momentan auch Thorsten Mohr, Gründungs- geschäftsführer von Argentum Asset Management in Ham- burg.Mohr ist als Fondsberater für die Geschicke des über Metzler Asset Management aufgelegten Dachfonds Argen- tum Stabilitäts-Portfolio verant- wortlich. „Wir haben aufgrund der aktuell hohen Volatilität an den Technologiemärkten die Wandelanleihenquote aus die- sem Bereich von ursprünglich zirka 30 auf aktuell nur noch 18 Prozent deutlich reduziert“, so der Stratege, der davon über- zeugt ist, dass das Risiko bei Wandelanleihen dem von Wandelanleihen liegen vorn Deutlicher Vorsprung vor Aktien und Anleihen Die Grafik zeigt die Euro-Wertentwicklung von Wandelanleihen, Aktien und Anleihen anhand maßgeblicher weltweit investierter Indizes. Quelle:LupusAlpha 50% 100% 150% 200% 250% 300% I 2020 I I I I I 2015 I I I I I 2010 I I I 2008 I Refinitiv Global Hedged Convertible Bond Index (EUR) MSCI World 100% Hedged to EUR Net Total Return Index iBoxx Euro Corporates Overall Total Return Index » Globale Wandel- anleihen eignen sich als Renditequelle für viele Anforderungen von Anlegern. « Marc-Alexander Knieß, Lupus Alpha MARKT & STRATEGIE Wandelanleihen 162 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © MARCUS BECKER

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