FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

Agri Terra Zu den Akteuren in diesem Segment zählen die deutschen Brüder Carsten und Michael Pfau, die seit rund 25 Jahren in Paraguays Agrarsektor investieren, seit 2012 unter der Firmierung Agri Terra. Zunächst ging es vor allem um Rinderzucht. Vor sieben Jahren begannen sie, Oran- genplantagen anzulegen. Inzwischen be- wirtschaften sie mehr als 250.000 Zitrus- bäume. In Gewächshäusern bauen sie unterschiedliche Gemüsesorten und zum Beispiel Erdbeeren an. Das jüngste Vor- haben ist die Errichtung und der Betrieb einer Orangensaftfabrik. Bisher konnten sich Anleger an den Investitionsprojekten der Gebrüder Pfau über Direktinvestments beteiligen, wenn sie zum Beispiel ein einzelnes oder mehre- re Kälber erwarben, um von ihrer Ver- wertung als ausgewachsenes Schlachtvieh zu profitierten. An Plantagen mit Zitrus- früchten konnten sie sich bisher nur über Private Placements beteiligen. Anleger der bisher abgeschlossenen Pro- jekte haben Agri Terra zufolge alle Gewinn erzielt, wenngleich bei einzelnen Rinder- investments die Erwartungen nicht ganz erfüllt werden konnten.Die Investments in Zitrusplantagen, versichert der Anbieter, liefen bisher jedoch alle über Plan. Investmentvorhaben Seit ein paar Wochen ist die Firma Agri Terra mit einem nach Kapitalanlagegesetz- buch regulierten Publikumsfonds im Ver- trieb, dem AIF „Citrus Basket I“. Sie plant, 35 Millionen US-Dollar bei deutschen Pri- vatanlegern einzusammeln und in para- guayische Plantagen, Gewächshäuser und Anteile an der Saftfabrik zu investieren. Für die einzelnen Bereiche sind lokale Zielgesellschaften gegründet worden, in die die deutsche Fondsgesellschaft investiert. Durch die zweistöckige Struktur gilt sie nicht als gewerblich geprägt, sondern als vermögensverwaltend und erzielt Einkünf- te aus Kapitalvermögen.Die Zielgesellschaf- ten werden Agrarflächen erwerben und sie bewirtschaften. Auf Anlegerebene sollen laut Prognose von Agri Terra bei einer Laufzeit von 19 Jahren jährliche Renditen von im Durchschnitt 13,6 Prozent zusam- menkommen. Plausibilität Durch den Abverkauf der Ernte werden laufende Einnahmen erzielt, die die wesent- liche Grundlage zur Berechnung der Wirt- schaftlichkeit des Betriebs bilden. Einnah- men etwa aus demHolzverkauf ausgedien- ter Bäume oder dem Verkauf von Ge- wächshäusern und Agrarflächen spielen in der Kalkulation eine untergeordnete Rolle: Ungefähr 80 Prozent der geplanten Rück- flüsse sollen durch den laufenden Betrieb erwirtschaftet werden. Während Paraguay einer der weltweit größten Exporteure von Soja ist, werden 85 Prozent des Bedarfs an Zitrusfrüchten importiert, argumentiert Steigendes Interesse Paraguay zieht mit einer investorenfreundlichen Gesetzgebung immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Quelle:ZentralbankvonParaguay,Ministerium fürWirtschaftund Industrie,Paraguay 0 1 2 3 4 5 6 7 8 2019 I I I 2015 I i I I 2010 I I I I 2005 I I Mrd. USD Ausländische Direktinvestments in Paraguay Agrarsektor mit Potenzial Paraguay exportiert weltmarktführend Mais und Soja. Zitrusfrüchte müssen aber noch importiert werden. Quelle:ZentralbankvonParaguay,Ministerium fürWirtschaftund Industrie,Paraguay 1.154 1.091 916 780 387 355 326 314 0 200 400 600 800 Agrarwirtschaft Wohnimmobilien Chemie Kommunikation Transport Mineralprodukte Handel Finanzwirtschaft Mio. USD Ausländische Direktinvestments in Paraguay 2018 » Wir sind mit dem US-Dollar als Fonds- währung nah dran am Geschehen vor Ort. « Carsten Pfau, Agri Terra SACHWERTE Agri Terra 222 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © AGRI TERRA

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