FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

Kein Grund für üble Laune Mehr als ein Jahr dauert die Coronakrise nun schon an. FONDS professionell wollte wissen, wie Finanzberater diese Zeit geschäftlich erlebt haben. Siehe da: Ihr Fazit fällt erstaunlich positiv aus. A b und zu gab es auch mal lustige Momente in diesen Monaten seit dem Beginn der Coronakrise. Paschalis Tsourakis, Divisional Manager in der Stutt- garter Repräsentanz des Finanzdienstleis- tungsunternehmens Tecis mit Sitz in Hannover, hat zumindest immer wieder geschmunzelt. „Einmal tauchten zum Beispiel auf meinem Bildschirm plötzlich die Eltern eines jun- gen Berufseinsteigers auf, mit dem ich gerade in einer Videoberatung war“, erin- nert sich Tsourakis. Weil der Sohn ihnen die Zugangsdaten geschickt hatte, schalte- ten sie sich vom heimischen PC aus flugs mal zu. Warum auch nicht? Schließlich war es noch nie so leicht, kurz zu prüfen, ob der Filius und sein Berater auch alles richtig machen. Tsourakis nimmt solche Begebenheiten mit Humor. „Als die Videoberatung für manche Kunden noch Neuland war, habe ich mich oft auch amüsiert, wenn jemand seine Kamera noch nicht eingeschaltet hat- te und sich offenbar ‚unbeobachtet‘ fühlte“, erzählt der Berater. Dann habe er oft ein leises Schimpfen gehört: „Mist, wo geht das Ding denn an?“ oder „Ach, wie funktio- niert das jetzt noch mal?“, drang es durch den Lautsprecher an sein Ohr. „Das war irgendwie süß“, findet er. Bisher gut durch die Krise Tsourakis hat auch ansonsten gut lachen, denn bisher ist er völlig unbeschadet durch die Krise gekommen. „Tecis war schon vor dem Ausbruch der Pandemie technisch sehr gut aufgestellt, daher konnten wir von Anfang an lückenlos arbeiten“, sagt der Berater. Da die meisten seiner Kunden zwischen 20 und 35 Jahre alt sind, kam die Videoberatung, auf die Tsourakis sofort umgestellt hat, richtig gut an. „Die meisten wollen das auch beibehal- ten, wenn Corona eines Tages so weit ein- gedämmt ist, dass persönliche Treffen wie- der möglich sind“, berichtet Tsourakis. Er selbst möchte auf den direkten Kunden- kontakt aber nicht gänzlich verzichten. „Ich denke, dass ich Erstgespräche in Zukunft wieder persönlich führen werde, alle weite- ren Termine können dann online stattfin- den“, überlegt er. Ähnlich wie Paschalis Tsourakis sehen es die meisten Finanz- und Versicherungs- profis, die FONDS professionell nach über einem Jahr Coronakrise gebeten hat, Bilanz zu ziehen. So sehr sie die Vorzüge der Onlineberatung auch schätzen, neue oder auch lang vertraute Kunden möchten sie in Zukunft wieder persönlich treffen. Im- merhin: Trotz Lockdown-Phasen, Kontakt- beschränkungen und geschlossener Ge- Lächeln trotz Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und geschlossener Geschäfte: Finanz- und Versicherungs- profis sind bisher erstaun- lich gut durch die Corona- krise gekommen und haben ihre Umsätze um Teil sogar gesteigert. VERTRIEB & PRAXIS Ein Jahr Corona 282 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © RALF GEITHE | STOCK.ADOBE.COM

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=