FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

läutert TomHenrik Anhäuser, Leiter Regu- latorik für Wertpapierprodukte der Com- merzbank. „Eine fortlaufende Mitarbeiter- information zu regulatorischen Themen ist für uns unabdingbar und stellt die vertrau- ensvolle Basis einer Beratung dar“, bekräf- tigt Rindfleisch von Santander. „Unsere Berater wurden bereits vor Inkrafttreten der Offenlegungsverordnung umfassend informiert und geschult“, heißt es auch von der Deutschen Bank. „Im Rahmen der regelmäßigen Schu- lungen und Zertifizierungen unserer Bera- ter wird natürlich auch besagte Verord- nung berücksichtigt“, ergänzt ein Targo- bank-Sprecher. „Ein Schulungsbedarf besteht in diesem Kontext natürlich und nimmt weiter zu, je mehr regulatorische und sich zum Teil überlagernde Vorgaben hier zum Tragen kommen“, berichtet Union Investment. Das Haus habe in Zu- sammenarbeit mit seinen Partnerbanken bereits modular aufgebaute Schulungen rund um das Thema Nachhaltigkeit ver- anstaltet. Zudem sei ein Lernmodul zum Thema Regulatorik inklusive Offenle- gungsverordnung konzipiert worden, „das in Abhängigkeit von der weiteren Entwick- lung des regulatorischen Rahmens termi- niert und umgesetzt wird“, so der zentrale Fondsanbieter der Genossenschaftsinstitute. Kaum Kundennachfragen Doch bemerken die Kunden überhaupt die erhöhte Transparenz? „Vereinzelt haben Kunden nachgefragt“, heißt es von der Deutschen Bank. „Seitens der Kunden geht es in erster Linie um die Inhalte im Kon- text Nachhaltigkeit, weniger um Verord- nungen“, teilt die HVB mit. Die Targobank verweist darauf, dass der Zeitraum seit Inkrafttreten der Verordnung noch zu kurz sei, „um eine seriöse Zwi- schenbilanz zu ziehen, welche Auswirkun- gen diese auf den Beratungsprozess hat“. Die Nachfragen seitens der Kunden hielten sich in Grenzen. Allerdings merken die Düsseldorfer an: „Uns wurde nur vereinzelt von Kunden zurückgemeldet, dass das Thema Geldanlage durch die neuen Vorga- ben nicht unbedingt einfacher und besser verständlich geworden sei.“ Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch bei der Commerzbank ab. „In Bezug auf die neue Kennzeichnung der Finanzprodukte und die ergänzenden von uns als Unter- nehmen offengelegten Informationen er- halten wir nur sehr wenige Kundenrück- fragen“, sagt Pietsch. Diese überrasche sie allerdings nicht: „Die Fülle an Informatio- nen, die Privatkunden insbesondere seit Einführung der Finanzmarktrichtlinie Mifid II gesetzlich erhalten, führt unserer Beobachtung nach nicht grundsätzlich zu besser informierten Privatkunden.“ Grüne Wende Trotz aller Startschwierigkeiten: Die poli- tisch gewünschte grüne Wende in der Finanzwelt zeichnet ab – auch dank der Transparenzpflichten. „Die Nachfrage trifft auf ein sich ausweitendes Angebot, da im Zuge der Offenlegungsverordnung viele Fondsgesellschaften die Anlagestrategie vie- ler bestehender Produkte um ESG-Ansätze erweitert haben“, resümiert Pietsch. Rind- fleisch von der Santander Bank formuliert es so: „Wir wollen gemeinsammit unseren Kunden beim Übergang zu einer nachhal- tigerenWirtschaft eine aktive Rolle spielen.“ SEBASTIAN ERTINGER FP » Gerade bei jüngeren Anlegern spielt der Fak- tor Nachhaltigkeit eine enorm wichtige Rolle. « Marcel Peter Rindfleisch, Santander Noten für E, S und G Bewertung der Nachhaltigkeitsberichte nach Institutsgruppen durch Zielke Research Die Analysten von Zielke Research werteten die Corporate-Social-Responsibility-Veröffentlichungen deutscher Banken aus. Die Gesamtpunktzahl der Skala reicht von –3,96 bis +4,785. Quelle:ZielkeCSR-Auswertung2020 -1 0 1 2 3 2019 2018 I 2019 2018 I 2019 2018 Environment Social Governance Punkte Privat- und Geschäfts- banken Spar- kassen Volks- und Raiffeisen- banken BANK & FONDS Nachhaltigkeit in der Bankberatung 390 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © SANTANDER

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