FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2021
Editorial MEINUNG M it Öko- oder Ethikfonds konnte die Branche in den vergangenen Jahren wenig falsch ma- chen. Endlich hatten die Asset Manager ein Thema gefunden,mit dem sie sich als die Guten pro lieren konnten. „Geld verdienen mit gutem Gewissen“, „Doppelte Rendite mit Impact-Fonds“ – Schlag- zeilen dieser Art waren an der Tagesordnung. Die Anbieter erfreuten sich an hohen Mittelzu üssen, widmeten bestehende Fonds in Nachhaltigkeits- produkte um und lancierten eifrig ESG-ETFs. Und nun? Steht plötzlich die gesamte Branche unter Greenwashing-Verdacht. „Nachhaltige Fonds: Wie böse ist Dein Aktienpaket?“ – diese Headline eines Finanz-Newsletters für Verbraucher darf stell- vertretend für den medialen Frontalangri stehen, den die Asset-Management-Industrie seit Kurzem erdulden muss. Dass es eines Tages so weit kommen würde, war abzusehen. Einige Anbieter trugen ihr „Wir retten das Klima“-Gehabe allzu o ensiv nach außen, wohlwissend, dass die Fondsbranche nur ein kleines Rädchen eines großen Getriebes sein kann, das als Ganzes funktionieren muss, wenn es gelingen soll, die Erderwärmung tatsächlich zu stoppen. Dabei betreiben viele Asset Manager tatsächlich einen gehörigen Aufwand, um ein nachhaltigeres Wirtschaften zu unterstützen, wie unsere Markt- studie ab Seite 338 belegt. Die Branche muss sich deshalb nicht verstecken. Sie sollte lediglich der Versuchung widerstehen, Versprechen abzugeben, die sie nicht einhalten kann. Nachhaltiger Gegenwind Ihr Bernd Mikosch, Chefredakteur fondsprofessionell.de 3/2021 9 FOTO: © AXEL GAUBE FÜR FONDS PROFESSIONELL
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