FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2021
richtungen vorbehalten. Dem BVK-Jahres- bericht ist jedoch zu entnehmen, dass es in der Vergangenheit bei einzelnen Einrich- tungen zu verringerten Renten, abgesenk- ten Rechnungszinssätzen (in der Bayeri- schen Ärzteversorgung Ende 2020 von 3,5 auf 3,25 Prozent) und den Verzicht auf Dynamisierungen der Altersruhegelder und Anwartschaften gekommen ist. Während beispielsweise die Bayerische Ärzteversorgung ihren Geschäftsbericht nur an Mitglieder herausgibt, sind andere Einrichtungen transparenter, darunter die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL), eines der größten berufsständischen Ver- sorgungswerke Deutschlands. Die ÄVWL muss für ihre Mitglieder noch immer vier Prozent Rechnungszins für die Grundver- sorgung erwirtschaften. Für 2020 steht eine Nettorendite, bezogen auf die Deckungs- rückstellung, von 4,3 Prozent zu Buche. „Dennoch werden die Renten im Versor- gungswerk zum 1. Januar 2022 wie schon 2021 nicht angehoben“, sagt ÄVWL-Haupt- geschäftsführer Christian Mosel.Der Jahres- überschuss von fast 284 Millionen Euro ging komplett in die Gewinnrücklage ein. Das Ergebnis aus den inzwischen 13,2 Mil- liarden Euro schweren Kapitalanlagen kön- ne schon lange nicht mehr mit Staatsanlei- hen oder Pfandbriefen erreicht werden, so Mosel. Deshalb setze die ÄVWL auf den Aufbau neuer Anlageklassen mit höherem Ertragspotenzial. Fast 70 Prozent der Assets seien schon in Wertpapier-, Immobilien- und Alternative Spezialfonds investiert. Private Zusatzvorsorge Welche Optionen in der dritten Säule für wen passend sind, stimmt Investment- spezialistin Rebekka Sarnes mit den Exper- ten ihres Netzwerks ab. „Welche Kompo- nenten neben dem Versorgungswerk und einer Praxis hinzugewählt werden, hängt auch von der Risikoneigung des Arztes ab“, so die Beraterin. Was die Budgetplanung für den Ruhestand betri t, ndet sie den Blick nur auf die Versorgungslücke zu Ren- tenbeginn falsch. „Die eigentliche Ruhe- standsplanung für die oft 20 Jahre danach kommt häu g zu kurz.“ DETLEF POHL FP » Rentenkürzungen von bis zu 30 Prozent gegenüber der einstigen Prognose sind keine Seltenheit. « Thomas Stephan, Spezialvermittler
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