FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2021
Eintritt nur mit Einladung Berufssportler verdienen kurz viel Geld, von dem sie dann lange leben müssen. Das stellt Ansprüche an ihre Vorsorge. Die spezia- lisierten Finanzberater sind beinahe so exklusiv wie ihre Klientel. F ast ein Viertel der Menschen in Deutschland hat die feste Absicht, vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhe- stand zu treten, geht aus einer Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung hervor. In einer spe- ziellen Gruppe liegt die Zahl aber de nitiv bei 100 Prozent – bei den Berufssportlern. Naturgemäß endet ihre Karriere oft spätes- tens mit Mitte 30. Dann muss die Alters- vorsorge in trockenen Tüchern sein, denn das weitere Einkommen ist ungewiss und fast immer sehr viel geringer als in der akti- ven Zeit als Pro . Pro sportler sind daher für Finanzbera- ter eine besondere Klientel. Die Gründe, aus denen sich Finanzpro s auf die Bera- tung dieser Zielgruppe spezialisieren, sind meist die A nität zum Sport oder ein ent- sprechender beru icher oder familiärer Hintergrund. Ob die meisten von ihnen mit der besonderen Ausrichtung zufrieden und erfolgreich sind, darf bezweifelt wer- den. Viele Berater, die vorgeben, diese Ziel- gruppe zu bedienen, geben sich extrem zugeknöpft und wollen nicht über ihre Arbeit reden. Akquise über Spielerberater Eine Ausnahme ist Finanz- und Versiche- rungsmakler Philip Kretschmer aus Han- nover. Mit seiner Firma FWB Finanzwirt- schaftliche Beratung hat er sich in der An- lageberatung für eine volumensabhängige Honorarvergütung entschieden. „Dadurch haben wir keinerlei Fremdbeein ussung bei der Auswahl der richtigen Anlage“, betont der zerti zierte Spezialist für private Finanz- analyse, der auch Berufssportler berät. Um in dieser stark umkämpften Zielgruppe, die gerade im Fußball von Spielerberatern abgeschirmt wird, erfolgreich Fuß zu fas- sen, hat Kretschmer bislang ausschließlich über Spielerberater akquiriert, „die uns Vertrauen schenken“. Meist seien sie beim Anbahnungsgespräch dabei oder verein- baren zusammen mit dem Sportler den ersten Termin. Werbung im eigentlichen Sinne macht Kretschmer nicht, er ist aber in Social-Media-Kanälen aktiv und schnei- det auf Bewertungsportalen sehr gut ab. Letzteres dürfte manche Spielervermittler- Tür geö net haben. Für die Gespräche mit den jungen Pro s braucht es noch mehr Fingerspitzengefühl als sonst, „weil die Spieler in der Regel sehr zurückhaltend sind und lieber dreimal eine möglicherweise ungünstige Entscheidung vermeiden, als eine Entscheidung zu tref- fen“, berichtet Kretschmer. „Wir lassen uns in der Beratung viel Zeit, damit uns die Spieler näher kennenlernen können.“Dazu gehört für ihn auch, dass seine Mitarbeiter schwarz auf weiß Expertise und Erfolg nachweisen können. „Die Spieler wollen meist einen Ansprechpartner auf Augen- höhe, aber niemanden, der das schnelle Geld verdienen will“, so die Erfahrung des Beraters mit Studienabschluss in „Finance“. » Meine primäre Aufgabe ist, das Vermögen des Spielers zu erhalten. « Artur Montanhas, Lunis Ins Stadion kommt nicht jeder rein. Ähnlich verhält es sich mit der Finanzberatung für Profisportler: Ohne entsprechende Kontakte und Empfehlungen fällt es schwer, bei dieser Zielgruppe Fuß zu fassen. VERTRIEB & PRAXIS Beratung von Profisportlern 280 fondsprofessionell.de 3/2021 FOTO: © ARNON | STOCK.ADOBE.COM
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