FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2021
Teams für mich selbstverständlich. Ich sah keinen Grund darin, mich lokal zu be- schränken.Deshalb sind auch Themen wie Videotelefonie oder Schulungen via Webi- nar für uns nichts Neues. Das kam uns zu Beginn der Corona-Pandemie zugute – die- se Form des Arbeitens kannten wir schon. Die Digitalisierung hilft auch dabei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicher- zustellen. Bei mir im Team arbeiten bei- spielsweise mehrere Mütter mit kleinen Kindern. Denen hilft es enorm, wenn sie aus dem Homeo ce arbeiten können. Konnten Sie auch bei der Kundenberatung problemlos den Schalter umlegen? Die DVAG hat es innerhalb kürzester Zeit gescha t, Beratungen komplett online zu ermöglichen. Das hat uns sehr geholfen, gut durch die Krise zu kommen.Wenn die Börse um 40 Prozent abstürzt, haben die Kunden natürlich Beratungsbedarf. In einer solchen Situation brauchen sie gewiss keine geschlossene Filiale, auf der steht: „Bleiben Sie gesund!“, sondern einen An- sprechpartner, der über Telefon und Video ansprechbar ist. Das ist der DVAG sicher- lich besser gelungen als dem Großteil des Marktes. Undwie hat die Gewinnung neuer Mitarbei- ter funktioniert, als die klassischen Berufs- informationsseminare der DVAG ausfallen mussten? Weil wir über ganz Deutschland verstreut sind, haben wir schon vor Corona auch in diesem Bereich mit Webinaren gearbeitet. Wir haben nicht unsere Methode zur Mit- arbeitergewinnung geändert – wir haben nur mehr Mitarbeiter gewonnen. Zu uns kommen Leute aus allen Bereichen: Quer- einsteiger, Absolventen, aber mehr und mehr auch aus dem Bankgeschäft. Corona war für die Banken ein Test: Sie haben die Filialen geschlossen und geschaut, ob es auch ohne sie geht. Und siehe da: Es funk- tioniert! Das war für viele Filialmitarbeiter ein Weckruf. Sie suchen eine neue beruf- liche Heimat, einen sicheren Hafen, den es in 20 Jahren noch gibt. Es kommen Füh- rungskräfte aus Banken zu mir, die sagen: „Ich will nicht derjenige sein, der seinen Mitarbeitern die schlechte Nachricht über- bringen muss. Ich will Leute einstellen statt entlassen.“ Dennoch klingt der Sprung in die Selbst- ständigkeit erstmal nicht nach „sicherer Hafen“. Bei mir bekommt jeder neue Kollege die Garantie, dass ich ihn drei Jahre lang jeden Tag mit mindestens einem Neukunden- kontakt versorge. Voraussetzung ist nur, dass er die für die Beratung nötigen Er- laubnisse hat. Um keinen falschen Ein- druck zu erwecken: Auch bei uns muss man eißig sein, um etwas zu erreichen. Aber in puncto Kundenzugang haben es Einsteiger bei mir etwas leichter als imRest des Marktes. Woher kommen all diese Leads? Ich bin wie erwähnt sehr stark in den sozialen Medien präsent, in Summe sorgt das für 2,4 Millionen Views im Jahr. Wir schalten beispielsweise Kampagnen bei Fa- cebook, Instagram oder Linkedin, bei denen Kunden mit Beratungswunsch ihre » Die Palette der Lösungen, die wir anbieten können, ist viel breiter als die einer Bank. « Sascha Rabe, DVAG fondsprofessionell.de 3/2021 299
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