FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2021
sichtsrechtlicher Parameter, etwa für den Zielmarktabgleich oder die Äquivalenzkri- terien“, erläutert Alexander Willax, Wertpa- pierspezialist der Sparkasse Ingolstadt Eich- stätt. „Weiterhin stellt das Tool eine über- greifende Belieferung mit allen zur Bera- tung relevanten Unterlagen sicher.“ Die Plattform vereine somit verschiedene Vor- teile auf sich. „Ohne ‚BIS.on WMS‘ wür- den durch die Überwachung der Vielzahl von Anbietern erhebliche zusätzliche Kapa- zitäten gebunden“, ergänzt Willax. „ ‚BIS.on WMS‘ bringt uns Erleichterungen in dieser Hinsicht wie kein anderes uns bekanntes System.“ Stabileres Portfolio Der Wertpapierspezialist betont zudem, wie bedeutend eine breite Angebotspalette für die Kunden ist. „Im aktuellen Markt- umfeld halten wir es unseren Kunden gegenüber nur für fair, die Chancen und Expertisen der gesamten Fondsindustrie zu nutzen“, erläutert Willax. „Verschiedene Fondsgesellschaften haben verschiedene Schwerpunkte, verschiedene Blickwinkel, unterschiedliche Marktmeinungen und ge- hen unterschiedlich an ihren Investment- ansatz heran.“ Dies führe neben der Diver- si kation nach Assetklassen nochmals zu einer zusätzlichen Diversi ka- tion, „die das Portfolio in vola- tilen Zeiten stabiler machen kann“, führt der Finanzmarkt- kenner aus. Das wiederum komme auch bei den Kunden gut an. Willax beobachtet aber allge- mein für den Markt, dass diese Vielfalt zu schwinden droht. „Für die Gesamtbank sowie im Fondsvertrieb wurden durch die Regulierung sicherlich eine Vielzahl von sinnvollen Regel- werken eingeführt, um unseren Kunden den Zugang zu Fondsprodukten fairer und transparenter zu gestalten“, meint der Sparkassen-Spezialist. Nicht jede Verordnung oder Novelle führe in der Praxis jedoch zum Ziel einer unabhängi- gen Kundenberatung. „Die Auswirkungen der Regulierung tragen nicht immer die richtigen Früchte“, resümiert Willax. „Die Idee von Mi d II war unter ande- rem eine Stärkung des Wettbewerbs unter den Produktanbietern“, meint auch Deri- con-Geschäftsführer Krause. „Tatsächlich zeigt aber in den letzten beiden Jahren der Trend bei den Marktanteilen klar in Rich- tung einer Konzentration bei den großen Verbundanbietern.“Dies liege oft an fehlen- den technischen Hilfsmitteln, um die regu- latorischen Anforderungen für eine unab- hängige breite Anbieter- und Produktpalet- te erfüllen zu können. „Demgegenüber steht natürlich die Erwartung, vor allem der Kunden im Private Banking, an eine breite Produktpalette, auf die die Berater im Rahmen einer individuellen Anlage- lösung zugreifen können.“ Partnermodell überprüfen Die Deka mit ihrer Funktion als fürsorg- licher Zugangswächter zum Sparkassen- kanal beobachtet dem Vernehmen nach genau, was Nord-LB und Dericon treiben. Dass der zentrale Wertpapierdienstleister des Verbunds die Sparkassen beim Dritt- vertrieb durchaus noch besser unterstützen kann, scheint auch im Frank- furter Trianon angekommen zu sein. Denn Deka-Vertriebsvorstand Torsten Knapmeyer hatte im Interview mit FONDS profes- sionell angekündigt, dass sein Haus die bisherige Koopera- tionspartnerstrategie überprüfe (siehe Ausgabe 2/2021, Seite 380). „Wir analysieren, welche Drittfonds die Sparkassen in ihren Produktkörben haben, und werden in Erfahrung brin- gen, inwieweit sich die Sparkas- sen mehr Unterstützung durch uns wünschen“, so Knapmeyer. SEBASTIAN ERTINGER FP » Im aktuellen Markt- umfeld halten wir es unseren Kunden gegen- über nur für fair, die Chancen und Expertisen der gesamten Fonds- industrie zu nutzen. « Alexander Willax, Sparkasse Ingolstadt Eichstätt Sieben erfolgreiche Jahre Wertpapierfondsabsatz der Deka an Privatkunden* Besonders Sparpläne schoben 2020 das Fondsgeschäft der Deka mit Privatkunden an. *GeschäftsfeldAssetManagementWertpapiere |Quelle:Deka-Geschäftsberichte Mrd. Euro -2 0 2 4 6 8 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 Deka-Privatkunden-Nettovertriebsleistung -2,2 Mrd. Euro 2,3 6,4 2,3 5,6 3,9 3,7 5,5 Mrd. Euro BANK & FONDS Sparkassenvertrieb 384 fondsprofessionell.de 3/2021 FOTO: © SPARKASSE INGOLSTADT EICHSTÄTT
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