FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

… ebnen sich ein Performance fünf Jahre (p. a.) Über fünf Jahre gesehen verringert sich der Renditevorsprung der weltweit agierenden Mischfondsmanager allerdings. Quelle:Scope |Stand:29.10.2021 Anfängliche Unterschiede … Performance drei Jahre (p. a.) Über drei Jahre zeigen sich in puncto Performance noch deutliche Unterschiede zwischen lokaler und weltweiter Ausrichtung. Quelle:Scope |Stand:29.10.2021 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% Global Europa Konservativ Ausgewogen Flexibel Dynamisch Mischfondsfonds-Kategorie 1,57 % 1,59 % 3,74 % 4,07 % 3,93 % 3,99 % 6,12 % 6,29 % Global Europa 2,20 % 2,58 % 4,56 % 4,85 % 3,76 % 4,62 % 5,90 % 6,68 % Claus nennt eine mögliche Ursache: Trotz des globalen Fokus weisen die in Europa vertriebenen Fonds tendenziell einen Schwerpunkt auf den Alten Konti- nent auf. „Europäische Aktien etwa neh- men bei den Mischfonds ein größeres Ge- wicht ein als in weltweiten Vergleichsbaro- metern“, erläutert Claus. „Ebenso sieht es bei Anleihen aus.“Obgleich ihnen die Welt offensteht, pflegen die Manager augen- scheinlich eine Heimatverbundenheit. Konzentration gefragt Die kann im Einzelfall sinnvoll sein. „Für europäische Asset Manager, die eine besondere Expertise für die Region aufge- baut haben, erscheint es durchaus sinnvoll, wenn sie sich auch auf diese Region kon- zentrieren“, sagt die Expertin. „Eine Erwei- terung um globale Aktien und Anleihen muss der Performance in diesem Fall nicht unbedingt förderlich sein.“Abseits der Ren- diten beobachtet Claus: „Bemerkenswert ist zudem, dass die Schwankungsanfällig- keit sowohl bei europäischen als auch bei globalen Mischfonds über die letzten Jahre vergleichsweise moderat ausfällt.“ Unterschiede lassen sich der Scope-Ana- lystin zufolge eher nach dem Risikoprofil denn nach der regionalen Ausrichtung aus- machen. „So schlägt bei konservativen Fonds das niedrige Zinsniveau deutlich stärker durch“, sagt Claus. „Mit europäi- schen Anleihen lässt sich kaum noch Geld verdienen.“ Entsprechend hinken konser- vative Mischfonds jedweder Anlageregion recht deutlich den ausgewogenen, dynami- schen oder flexiblen Pendants hinterher. Eine seltene Spezies sind übrigens Schwellenländermischfonds. In der MMD- Datenbank finden sich kaum mehr als 30 VV-Fonds mit dieser Ausrichtung. Scope und Lipper weisen diese Kategorie gar nicht erst gesondert aus. Topratings mit vier oder fünf Sternen erhalten über kürzere Zeiträume bei MMD nicht einmal zehn Prozent dieser Portfolios, über fünf, sieben und zehn Jahre gar keines. Überschätzte Region Vermögensverwalter Funke überrascht dieses Ergebnis nicht. „Die Bedeutung der Schwellenländer wird gemeinhin über- schätzt.Die Märkte bringen meist gar nicht die nötige Reife und Tiefe mit“, so der Marktkenner. Es gebe gar nicht so viele gute börsennotierte Unternehmen dort, und das Angebot an interessanten Anlei- hen sei begrenzt. „Anleger hegen Beden- ken gegenüber den Emerging Markets – aus gutem Grund“, führt Funke aus. Denn die Schwankungen würden höher ausfal- len und die Risiken, etwa durch staatliche Eingriffe wie in China, seien größer. Ein weiteres Argument des Vermögensverwal- ters: Die meisten Schwellenländerwährun- » Die Ausgangssituation ist günstiger, wenn eine breite Klaviatur zur Verfügung steht. « Christian Funke, Source For Alpha MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 98 fondsprofessionell.de 4/2021 FOTO: © ANNIKA LIST

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