FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

GREENWASHING-VERDACHT DWS-Kunden kümmern Vorwürfe nicht Anleger vertrauen dem Asset-Management- Ableger der Deutschen Bank mehr Geld an. Die Vorwürfe, das Haus habe seine Nachhaltigkeitsbilanz zu sehr aufpoliert, scheint die Kunden nicht zu stören. So verzeichnete die DWS in den Monaten von Juli bis September ein Nettomittelaufkommen in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Für die ersten neun Monate des Jahres ste- hen damit Zuflüsse in Höhe von 32,6 Milliarden Euro – ein Rekord, wie die Asset-Management-Tochter der Deutschen Bank mitteilte. Die frühere Nachhaltigkeitschefin Desiree Fixler hatte der Gesellschaft vorgeworfen, öffentlich ein deutlich positiveres Bild der ESG-Investments gezeichnet zu haben, als es der Wirk- lichkeit entspricht. Die DWS bestrei- tet die Vorwürfe vehement. Die US- Börsenaufsicht SEC prüft Berichten zufolge, ob die Deutsche-Bank-Tochter ge- gen Vorschriften verstoßen hat. Auch die deutsche Aufsicht Bafin leitete eine Unter- suchung ein. Die DWS selbst startete zu- dem eine hausinterne Überprüfung. Dem Stammgeschäft des Fondsanbieters tun die Negativschlagzeilen indes keinen Abbruch, im Gegenteil: Die Mittelzuflüsse trieben auch das verwaltete Vermögen auf den Rekordwert von 880 Milliarden Euro. Im Zuge dessen stiegen die Gebüh- reneinnahmen, was wiederum den bereinigten Gewinn vor Steuern auf 271 Millionen Euro hievte. Zum Ver- gleich: Im Vorjahr waren es nur 215 Millionen Euro. Die Kosten kletter- ten allerdings ebenfalls. Die DWS führt dies auf „einmalige Effekte so- wie auf Honorare im Zusammen- hang mit Wachstumsprojekten im dritten Quartal“zurück.Das bereinig- te Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost- Income Ratio, CIR) verbesserte sich trotz der gestiegenen Ausgaben auf 59,2 Prozent – und liegt damit so niedrig wie noch nie seit dem Teil- börsengang im Jahr 2018. FP Großer Zuspruch Die Deutsche-Bank-Tochter sammelte in den ersten drei Quartalen 2021 so viel Geld wie lange nicht ein. DWS-Quartalsberichte 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 -10 -5 0 5 10 15 20 Mrd. Euro Nettomittelaufkommen der DWS Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Rod Paris tritt Ende des Jahres als Investmentchef des schottischen Fondsan- bieters Abrdn zurück. Einen direkten Nachfolger für Paris wird es nicht geben. Sein Bereich wird auf drei Teams aufgeteilt. Zum Jahresende verlässt Oliver Morath , Leiter des Wholesale-Vertriebs von Flossbach von Storch , den Kölner Vermögensverwalter. Die Leitung des Deutsch- landgeschäfts wird Alexan- der Fenn übernehmen. Christophe Frisch , rund 13 Jahre CIO Fixed Income von Ampega Asset Manage- ment, ist nun als General- bevollmächtigter und Leiter Vertrieb & Nachhaltigkeit bei LBBW Asset Manage- ment tätig. Didier Saint-Georges, Ge- schäftsführer und Mitglied des strategischen Invest- mentkomitees von Carmi- gnac , geht in den Ruhe- stand. Er hatte 14 Jahre die Anlagestrategie der Franzo- sen mitbestimmt. Steffen Berndt hat bei Taunus Trust die Verant- wortung für den Fondsver- trieb im Publikumsfonds- geschäft übernommen. Er vermarktete zuletzt zwei Jahre lang die Phaidros Funds von Eyb & Wallwitz. NEWS & PRODUCTS Investmentfonds 18 fondsprofessionell.de 4/2021 FOTO: © TOM SHAW, SWISS LIFE SELECT ÖSTERREICH, FLOSSBACH VON STORCH, AMPEGA AM, EYB & WALLWITZ, STUDIO CUI CUI

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