FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

fristige Kontinuität und nicht auf kurzfris- tige Optimierung an. Meine Empfehlung lautet, lieber auf den letzten Cent zu ver- zichten und dafür langfristige statt ständig wechselnde Mieter zu haben. Ein Mieter- wechsel kostet schließlich auch Geld und Zeit. Sie haben Fondslösungen für institutionelle und Direktinvestments für private Anleger. Warum unterscheiden Sie da? Wir erarbeiten keine Fondslösungen, um sie dann institutionellen Investoren anzu- bieten, das machen die selber, da sind wir nur der Asset Manager. Zum Beispiel er- bringen wir bei unseren Kooperationen lediglich das technische und kaufmänni- sche Asset Management. Die Fondsstruktu- rierung, das Risikomanagement und die Verantwortung für die Performance liegen beim Emittenten und der KVG.Wir über- legen aber durchaus, perspektivisch auch eigene Fondslösungen für Privatanleger anzubieten, die sich am Investitionsfokus der Domicil orientieren, also in wirtschafts- starke Randlagen investieren. Wovon hängt das noch ab? Wenn wir das tun, dann nur mit einer eigenen KVG, deren Gründung und Be- trieb aber viel Kapital erfordert und für die wir uns entsprechend vergrößern müssten. Eine manchmal in der Branche zu hörende Daumenregel besagt, dass sich der Betrieb einer KVG erst ab einem verwalteten Ver- mögen von zwei bis drei Milliarden Euro rechnet. Da müssen wir schauen, ob sich der Aufwand für uns auszahlen würde. Wie funktioniert der Mietpool, den Domicil seinen Investoren anbietet? Ganz einfach: Wir sammeln in einem Pool sämtliche Mieterträge und kehren einen durchschnittlichen und einheitlichen Miet- zins an die Poolteilnehmer aus. In einer Wohnanlage haben Sie immer mal einen Mieter, der nicht zahlt, und dieser Ausfall wird dann auf alle verteilt. Ebenso ein Mehrerlös, wenn bei der einen oder ande- ren Neuvermietung mal oberhalb des Durchschnitts abgeschlossen werden kann. Wir haben inzwischen zwölf Jahre Erfah- rung mit unseren Mietpools, und häufig konnten wir noch Überschüsse verteilen. Zu hoch angesetzt hatten wir eine regel- mäßige Poolauszahlung bisher noch nicht. Das hat den Nachteil, dass manche mei- nen, unsere versprochenen Renditen wären zu niedrig. Aber wir erzielen marktgerechte Mieten, enttäuschen unsere Anleger nicht, sind frei von Klagen und legen Wert da- rauf, dass wir unser Renditeversprechen auch tatsächlich und langfristig halten kön- nen.Wir können nicht auf der einen Seite keinen Stress mit unseren Mietern und An- legern haben wollen und auf der anderen Seite überdurchschnittlich hohe Renditen versprechen, das geht nicht zusammen. Ist der Beitritt zu einem Mietpool für den Erwerber einer Immobilie verpflichtend, oder tritt er freiwillig bei? » Unsere Vertriebspartner bleiben wegen der Qualität unserer Objekte bei uns, nicht wegen der Höhe der Provision. « Khaled Kaissar, Domicil Real Estate fondsprofessionell.de 4/2021 207

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