FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021
stone, KKR, EQT, CVC oder Carlyle Group von ihren Anlegern hohe Mindestanlage- summen sehen. Diese bewegen sich in der Regel im einstelligen, manchmal auch im zweistelligen Millionenbereich – Geld, das de facto nur institutionelle Anleger auf- bringen können. Eine weitere Hürde sind die oft langen Haltezeiten, sogenannte Lock-up-Perioden, und die geringe Liquidi- tät der Investitionen. Privatanlegern bieten sich dennoch Möglichkeiten, an dem Markt, der oftmals zweistellige Renditen ver- spricht, teilzuhaben. Bisherige Zugänge Seit Jahren gibt es im Markt der geschlossenen Fonds Ange- bote, die es Privatanlegern er- möglichen, in große Private- Equity-Fonds zu investieren. Über geschlossene Investment- KGs erwerben Anleger Anteile an großen Zielfonds. Diese Dachfondskonstruktionen sind jedoch oftmals mit hohen Ge- bühren belastet. Außerdem hat das Angebot in diesem Bereich durch die Marktbereinigung bei den ge- schlossenen Fonds stark abgenommen. Neue Zugänge Mittlerweile gehen jedoch selbst Bran- chenschwergewichte wie der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock in diesem Segment auf vermögende Privatinvestoren zu. Zusammen mit der Credit Suisse lan- cierten die Amerikaner im Oktober mit einem Private-Equity-Impact-Fonds ein Pro- dukt für Privatanleger, das vor allem in den Trendbereich Gesundheit investiert. Black- rock Private Equity Partners habe eine lang- jährige Erfolgsbilanz bei der Identifizierung nicht börsennotierter Unternehmen, be- gründet Mirjam Staub-Bisang, die das Geschäft von Blackrock in der Schweiz ver- antwortet, die Zusammenarbeit.Der Fonds soll der Auftakt für eine Reihe von Anlage- initiativen im Private-Wealth-Bereich sein, so die Credit Suisse. Einen frischen Ansatz hat das Berliner Fintech Moonfare entwickelt. Das Ziel der Plattform ist, weniger vermögenden Anle- gern den Zugang zu den Private-Equity- Fonds zu ermöglichen. In Deutschland können sich Anleger über die Plattform ab 200.000 Euro an verschiedenen Private- Equity-, Infrastruktur- und Kreditfonds be- teiligen. Für Anleger, die sich als professio- nelle Investoren qualifizieren, gilt eine Min- destsumme von 100.000, über Dachfonds ist ein Einstieg ab 50.000 Euro möglich. Moonfare bündelt die Anlagebeträge und bekommt so die Mindestanlagesum- men für die großen Beteiligungsfonds zu- sammen. Mittlerweile verwaltet die Platt- form nach eigenen Angaben mehr als 1,1 Milliarden Euro von mehr als 2.000 Investoren. Über 40 Fonds sind im Angebot. Banken wie die Hamburger Berenberg oder jüngst der Ver- mögensverwalter Fidelity er- möglichen ihren Kunden in- zwischen, über Moonfare in die milliardenschweren Betei- ligungsfonds zu investieren. Fidelity begründet den Einstieg mit der steigenden Nachfrage von Anlegern nach alternati- ven Anlagestrategien. Die sieht auch Yuri Narciss, Geschäftsführer von Moonfare. Während große institutionelle Anleger bereits bis zu 40 Pro- zent ihres Vermögens in den Mirjam Staub-Bisang, Blackrock: „Wir haben eine langjährige Erfolgsbilanz bei der Identifizierung nicht börsennotierter Unternehmen.“ Wachstum voraus Weltweit verwaltetes Vermögen in alternativen Assetklassen Je größer die Private Markets werden, umso interessanter werden die Zugänge für Privatanleger. Quelle:Preqin-Studie „FutureofAlternatives2025“ (2021),Fidelity 0 5 10 15 20 2025 2024 2023 2022 2021 2020 2019 2018 2017 Bio. USD Weltweit verwaltetes Vermögen in alternativen Assetklassen 9,8 % p.a. (Prognose) 8,83 Bio. USD 10,74 Bio. USD 17,16 Bio. USD Alexander Schmitz, Bain: „Auf solch eine Rekord- jagd hätte die Branche vor einem Jahr angesichts der Pandemie kaum zu hoffen gewagt.“ SACHWERTE Private Markets 232 fondsprofessionell.de 4/2021 FOTO: © BLACKROCK, BAIN
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