FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021
Torsten Uhlig, Vertriebsvorstand der Signal-Iduna-Gruppe, über die Bedeutung der Makler für seinen Konzern, das Geschäft mit Fondspolicen und die Frage, ob die private Krankenversicherung als potenzielles Klumpenrisiko gelten muss. D ie Signal Iduna gehört zu den zwölf größten deutschen Versicherern. Die Unternehmensgruppe, die sich traditionell auf die Zielgruppen Handwerk, Handel und Gewerbe konzentriert, ist als soge- nannter Gleichordnungskonzern organi- siert: Die einzelnen Gesellschaften, Versi- cherungsvereine auf Gegenseitigkeit, agie- ren selbstständig, unterstehen aber einer einheitlichen Leitung. Im obersten Füh- rungsgremium verantwortet Torsten Uhlig den Vertrieb. FONDS professionell traf ihn in der Dortmunder Hauptverwaltung zum Interview. Herr Uhlig, welche Rolle spielen für Ihr Un- ternehmen die unabhängigen Vermittler? Torsten Uhlig: Historisch begründet hat die Signal Iduna einen starken Ausschließlich- keitsvertrieb. Inzwischen kommt rund ein Drittel unseres Neugeschäfts von Maklern, Pools und Finanzvertrieben. Eine wichtige Maxime der Signal Iduna ist: ein Produkt, ein Preis. Makler erhalten nicht nur den gleichen Zugang zu den Produkten wie die Ausschließlichkeit, sie wirken sogar zunehmend im Vorfeld an der Produktent- wicklung mit.Wegen unserer Fokussierung auf Zielgruppen sind beispielsweise solche Produkte wie die Handelspolice – eine umsatzbezogene Multi-Risk-Absicherung –, eine Inhaber-Ausfallversicherung für den Mittelstand und das „SI-Meisterstück“ ent- standen. Letzteres ist eine Vielgefahren- deckung speziell für Bäcker, Konditoren und Fleischer. Dort werden auch Umsatz- einbußen durch Baustellen vor dem Laden beitragsfrei abgedeckt. Der Konzern hat 2018 das Transformations- programm „Vision 2023“ gestartet. Worum geht es da, und wo stehen Sie heute? Es handelt sich dabei um unsere mittelfris- tige strategische Unternehmensausrichtung mit definierten Feldern. So soll ein Markt- anteil im Neugeschäft von 50 Prozent bei fokussierten Zielgruppen erreicht werden. Gemeint sind beispielsweise bestimmte Tei- le des Handwerks, etwa das Lebensmittel- oder das Gesundheitshandwerk. Dort sind wir dem Anspruch schon sehr nahe ge- kommen. Damit einher geht eine umfang- reiche Transformation unseres Unterneh- mens. Mehr als tausend Mitarbeiter arbei- ten bereits nach agilen Methoden in inter- disziplinären Teams. Soll heißen: Das Team ist für ein Ergebnis verantwortlich, sucht sich für den Weg dorthin die nötigen Res- sourcen und testet auch die Kundenwir- kung. Diese neue Form des Arbeitens lässt uns schneller und flexibler auf die Anfor- derungen des Marktes und die Kunden- bedürfnisse reagieren. Viel Geld wurde in die Digitalisierung gesteckt. Mit welchem Ergebnis? Seit 2018 sind mehr als 200 Millionen Euro in Digitalisierung und Transforma- tion geflossen.Die Kunden bevorzugen zu- nehmend hybride Beratung und Betreu- ung. Durch den Technologieschub hat sich der Service über digitale Kanäle ausgewei- tet. Auch Videoberatungen finden Akzep- tanz bei Kunden und werden zunehmend im Vertrieb genutzt. Während der Pande- „Wir stehen weiterhin zur Lebensversicherung “ » Inzwischen kommt rund ein Drittel unseres Neugeschäfts von Maklern, Pools und Finanzvertrieben. « Torsten Uhlig, Signal Iduna FOTO: © INA FASSBENDER 254 fondsprofessionell.de 4/2021 FONDS & VERSICHERUNG Torsten Uhlig | Signal Iduna
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