FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

zum Fondsdepot wären dies also 1.385,56 Euro mehr. Das sieht zunächst einmal sehr gut aus. Allerdings sind die Kosten für den Versi- cherungsmantel gegen die Steuerersparnis zu rechnen. Da die Abgeltungsteuer bei ei- nem monatlichen Fondsertrag von 0,28 Prozent bei der Police quasi gegen null läuft, würde sich der Inhaber im Vergleich zum Fondsdepot Steuern in Höhe von 0,07 Prozent, pro Jahr also 0,84 Prozent, sparen. „Bei meinen Fondspolicen belaufen sich die jährlichen Kosten für den Versiche- rungsmantel bei einer Anlagesumme von zwei Millionen Euro auf 0,4 Prozent pro Jahr“, sagt Stefan Brähler. Bei einer angestrebten Jahresrendite von 3,33 Prozent vor Steuern würde sich die Police also lohnen. Auch bei einer ge- wünschten Vorsteuerrendite von 2,5 Pro- zent wäre die Police noch imVorteil, da die Steuerersparnis bei rund 0,63 Prozent läge. Bei 1,5 Prozent hätte das Modell aber keinen Sinn mehr, da die Steuerersparnis von 0,38 Prozent die Kosten nicht mehr aufwiegen würde. Übersteigt der Steuervorteil die Kosten, so hätte das Policenmodell weitere Vorzü- ge.Denn bei jedem Fondswechsel könnten die bis dahin erwirtschaften Erträge steuer- frei vereinnahmt werden. Und im Todesfall des Versicherungsnehmers wären alle Erträ- ge, die noch in der Fondspolice stecken, für die Begünstigten abgeltungsteuerfrei. Breit diversifizieren Natürlich ist klar, dass eine Summe von zwei Millionen Euro, aus der ein Anleger eine „ewige Rente“ beziehen möchte, in der Praxis in ein breit aufgestelltes Invest- mentportfolio und eventuell zusätzlich in eine Fondspolice fließen sollte und nie nur in ein einziges Produkt. Doch mit dem angestellten Vergleich hätte er immerhin eine Orientierung – der Unternehmer in unseremMusterfall. ANDREA MARTENS FP » Ein Anleger, der in einen Fonds mit jährlichen Ausschüttun- gen von vier Prozent investiert, muss ein ge- wisses Schwankungs- risiko in Kauf nehmen. « Jakob Tanzmeister, J.P. Morgan AM

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