FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021
mit anderen Geldinstituten Kooperationen, etwa 2017 mit der Hamburger Privatbank M.M.Warburg. Zusammen stellten die Häuser den „Warburg Navigator“ auf die Beine. „Dabei setzen wir auf die bewährte Kombination aus wissenschaftlich fundier- ten Methoden und der fundamentalen Markteinschätzung unseres Asset Manage- ments“, erläutert Christian Jasperneite, Chef- anlagestratege von M.M.Warburg. Bestand umgehoben Ein Jahr später hob die Privatbank Don- ner & Reuschel ihr gesamtes Wertpapier- geschäft mit Elinvars Hilfe auf eine digitale Plattform. „Die Kooperation mit Elinvar ist elementarer Teil unserer Digitalisierungs- strategie“, sagt Marcus Vitt, Vorstandsspre- cher von Donner & Reuschel. Im Wert- papiergeschäft mit Privatkunden wurden so die Prozesse effizienter gestaltet. Zudem erweitert die Bank damit ihr Angebot für unabhängige Vermögensverwalter, um die- se bei der Abwicklung der regulatorischen Vorgaben zu unterstützen. Kurz darauf brachte Elinvar für die Fürst- lich Castell’sche Bank aus Würzburg die digitale Vermögensverwaltung „Castell Insight“ an den Start. Im Frühjahr 2020 folgte dann eine Partnerschaft mit der Fondsdepot Bank aus Hof.Die beiden bau- en eine Beratungs- und Vermittlungsstrecke für alle Versicherer unter dem Haftungs- dach des Instituts. Ebenfalls als eifriger Partnerschaftsknüp- fer mit Banken erwies sich der deutsche Branchenprimus Scalable Capital. Die Münchner gingen 2017 wie erwähnt ein Bündnis mit der ING Deutschland ein. „Wir erhielten über Nacht Zugang zu mehr als acht Millionen Kunden“, berichtet Co-Gründer und Geschäftsführer Erik Podzuweit. Die mittlerweile 9,5 Millionen Kunden zählende Direktbank lotst anlage- willige Sparer zu dem Robo-Advisor. Grundgerüst geliefert Der nächste Coup der Bayern: eine White-Label-Lösung für die Openbank, den Digital-Ableger der spanischen Santan- der. Bei diesem Modell stellt Scalable die technische Infrastruktur, die Anlagestrategie kommt aber vom Scalable-Finanzier Black- rock. Das Start-up und der Asset-Manage- ment-Riese lösten damit das Fintech Vaamo ab, das den Anlageberater „Sina“ für die deutsche Santander betrieben hatte. Das Frankfurter Fintech wurde von Mo- neyfarm übernommen und verlor auch die Neobank N26 als Robo-Kunde. Die Openbank startete mittlerweile in Deutschland – und führt hier auch den Robo im Sortiment. Florian Prucker, Co- Gründer und Geschäftsführer von Scalable, sagte: „Wir sehen dieses Modell als ein Musterbeispiel für weitere Kooperationen.“ Diese sollten schon bald folgen: Mittler- weile schlossen die emsigen Bayern eine Partnerschaft mit den österreichischen Einer dominiert den Markt Das Geschäftsfeld der digitalen Vermögensverwaltung ist noch klein. Einige Platzhirsche haben sich aber etabliert. Stand:Oktober2021 |Quelle:Extra-ETF,Unternehmensangaben Lockdown hebt Bekanntheit Im Zuge der Corona-Pandemie beschäftigten sich die Menschen zunehmend online mit der Geldanlage. Quelle:Ebase-Umfrage 2021 2020 2019 Ja Ist Ihnen der Begriff „Robo-Advisor“ bekannt? Nein 68,7 % 31,3 % 71,4 % 28,6 % 79,6 % 20,4 % » Die Bankfiliale wird zunehmend durch spezialisierte Nischen- anbieter angegriffen. « Sebastian Hasenack, Solidvest Whitebox Growney Oskar Ginmon Liqid Cominvest Quirion Raisin Invest Visualvest Scalable Capital Volumen digitaler Vermögensverwalter in Deutschland 3.000 2.000 1.000 1.000 900 750 100 100 100 100 in Mio. Euro BANK & FONDS Digital-Kooperationen 388 fondsprofessionell.de 4/2021 FOTO: © SOLIDVEST/DJE
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