FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

Raiffeisenbanken. Scalable stellt als White- Label-Anbieter die digitale Vermögensver- waltung „WILL“ für die Genossen. Weitere Kooperationen gibt es innerhalb der großen Finanzkonzerne und -verbünde. So führte jüngst die zur Deutschen Bank gehörende Norisbank „Wise“ ein, die digi- tale Vermögensverwaltung der konzern- eigenen Fondseinheit DWS. Volks- und Raiffeisenbanken wiederum nutzen die Union-Investment-Tochterfirma Visualvest, die Sparkassen das Pendant der Dekabank namens Bevestor. Nachhaltige Robos Schon Ende 2016 übernahm die Wüsten- rot Bank, die später von der Oldenburgi- schen Landesbank übernommen wurde, die Robo-Advice-Lösung „Fintego“ der Ebase. Das Fintech Investify wiederum entwickelte für die Triodos Bank und die Pax Bank nachhaltige Investmentlösungen. Das Berliner Fintech Raisin kooperiert zwar für seine Fest- und Tagesgeldangebote auf der Plattform Weltsparen mit zahlrei- chen Banken, beim ETF-Portfolio Raisin Invest arbeiten die Berliner derzeit aber nicht mit externen Bankpartnern zusam- men. Entsprechende Pläne gebe es aber, teilte das Haus mit. Beim ETF-basierten Altersvorsorgegeschäft Raisin Pension wie- derum gewann das Fintech Siemens Fonds Invest sowie die PSD Bank Nürnberg. Der an der Spree beheimatete Anbieter Growney schloss ebenfalls noch keine Bankkontakte, arbeitet aber mit der Fonds Finanz Maklerservice sowie Signal Iduna Asset Management zusammen. „Das ist ein ideales Beispiel, wie Fintechs und etablierte Finanzpartner sich perfekt ergänzen kön- nen“, sagt Thimm Blickensdorf von der Growney-Geschäftsleitung. „Statt selbst aufwendig eine eigene Softwarelösung zu entwickeln, können Fondsgesellschaften, Banken oder Versicherungen eben auch von bestehenden Plattformen profitieren.“ Externe Entwicklung Solidvest-Leiter Hasenack sieht das ähn- lich. „Banken suchen sich gezielt Partner, um Angebote von außerhalb in das insti- tutseigene Sortiment einzubinden.“ Das Ziel sei der Aufbau eines Ökosystems für Kunden. „Damit externalisieren die Banken bis zu einem gewissen Grad die Produkt- entwicklung“, führt Hasenack aus. „Sie holen sich neue Produkte ins Haus, ohne dabei die technologische oder digitale Kompetenz aufbauen zu müssen, über die spezialisierte Anbieter verfügen.“ Denn die Digitalisierung macht vor den Banken nicht halt. „Im Allgemeinen lässt sich beobachten: Die Bankfiliale wird zunehmend durch spezialisierte Nischen- anbieter in unterschiedlichen Dienstleis- tungsbereichen angegriffen“, sagt Hasenack. „Wenn Banken sich aber öffnen, gelingt ihnen die Anpassung an die neue digitale Welt.“ SEBASTIAN ERTINGER FP » Wir erhielten über Nacht Zugang zu mehr als acht Millionen Kunden. « Erik Podzuweit, Scalable Capital Günstiger Tipp Weiterempfehlungen und geringe Kosten locken die Kunden zu Robo-Advisors. Quelle:UmfrageUniversitätKöln2020 |448Robo-AnlegervonGrowney,VisualvestundVividam |Mehrfachnennungenmöglich Für den Mittelbau Zum Vergleich: Der Nettoverdienst hierzulande lag 2020 im Schnitt bei 2088 Euro. Quelle:UmfrageUniversitätKöln2020 |448Robo-AnlegervonGrowney,VisualvestundVividam |Rundungsfehlerauf100% mehr als 6.000 Euro 9 % keine Angabe 10 % unter 1.500 Euro 10 % 1.500 bis 3.500 Euro 45 % 3.500 bis 6.000 Euro 28 % Monatliches Nettoeinkommen von Robo- Advice- Kunden: Attraktives Rendite- Risiko-Profil Guter Service Nachhaltige Anlagestrategie Andere Gründe Geringe Kosten Empfehlung Beweggründe für eine Geldanlage per Robo-Advisor 49 % 45 % 32 % 25 % 21 % 19 % BANK & FONDS Digital-Kooperationen 390 fondsprofessionell.de 4/2021 FOTO: © BYOK | SCALABLE CAPITAL

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=