FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2022

ATOM-UMFRAGE I Finanzberater fällen klares Urteil Fast jeder zweite Finanzberater lehnt den Vorstoß der EU-Kommission rundweg ab, Gas- und Atomkraftwerke als nachhaltig einzustufen, sofern sie gewisse Vorgaben einhalten. Das zeigt eine Umfrage von FONDS professionell, an der sich 413 Leserinnen und Leser beteiligt haben. Die Brüsseler Behörde hatte einen delegier- ten Rechtsakt zur EU-Taxonomie vorgelegt, welche Wirtschaftsaktivitäten künftig als klima- und umweltfreundlich gelten dür- fen. Demnach sollen Investments in Atom- energie und Erdgas unter bestimmten Vor- aussetzungen als nachhaltig gelten. ATOM-UMFRAGE II Anleger finden „grüne Kernkraft“ seltsam Die Entscheidung der Europäischen Kom- mission, Atomkraft und Erdgas unter be- stimmten Bedingungen für „nachhaltig“zu erklären, kommt bei Anlegern nicht gerade gut an. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners. Demnach fin- den insgesamt 62 Prozent der Befragten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass als nachhaltig eingestufte Finanzpro- dukte nicht in Atom- oder Erdgasenergie investieren sollten. Österreichische Anleger drückten ihre Ablehnung am deutlichsten aus: In der Alpenrepublik lehnen ganze 68 Prozent eine Einstufung von Fondsproduk- ten als „nachhaltig“ ab, die Erdgas- oder Atomtitel im Portfolio halten. Fast zwei Drittel der deutschen und österreichischen Anleger würden sogar die Glaubwürdigkeit ihrer Bank infrage stellen,wenn das Institut Fonds als nachhaltig ausgibt, die in Atom- energie und Erdgas investiert sind. FP FP Enttäuschte Finanzprofis Was halten Sie davon, dass Investments in Gas- und Atomkraftwerke unter gewissen Voraussetzungen als grün gelten dürfen? Es ist lächerlich, Gas- und Atomkraft als grün zu bezeichnen. Das entwertet die Taxonomie und erschwert die Fondsauswahl enorm. Dunkelgrün ist vielleicht anders, aber es braucht einen gewissen Grad an Pragmatismus, um den Übergang zur Klimaneutralität zu schaffen. Die Einstufung ist bedauerlich, hindert aber nicht: Es wird möglich sein, Ökofonds zu finden, die auf Erdgas und Kernenergie verzichten. Das ist mir egal. Nachhaltige Geldanlage spielt für mich und meine Kunden ohnehin keine Rolle. Die Pläne der EU-Kommission stoßen auf Skepsis. Quelle:UmfrageaufFONDSprofessionellONLINEvom3.bis 14.2.2022 |413Teilnehmer Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Bluebay AM hat sein Team in München mit Matthias Hartmann von Blackrock als neuen Director Business Development verstärkt. Er wird institutionelle Kunden aus Deutschland und Öster- reich betreuen. Bluebay Asset Manage- ment hat auch zwei neue leitende Mitarbeiter für sein Structured-Credit-Team ein- gestellt: Brian O’Hara wird dort als Portfoliomanager und Mark Shohet als Senior-Analyst arbeiten. Twentyfour Asset Manage- ment , eine Fondsboutique von Vontobel, hat Ben Hayward zum Chief Exe- cutive Officer ernannt. Der Gründungspartner von Twentyfour löst Mark Holman an der Spitze ab. Thomas Atsch ist neuer Abteilungsleiter für Kran- kenversicherung (KV) beim Münchener Maklerpool Fonds Finanz . Atsch war seit dem Jahr 2007 bei der Versicherungskammer Bayern tätig. Bantleon hat sein Portfo- liomanagementteam mit der Einstellung von Hans Jörg Niederreuther weiter ausgebaut. Zu seinen beruf- lichen Stationen zählten et- wa die Sparkasse Leverku- sen und AMB Generali. NEWS & PRODUCTS Investmentfonds 34 fondsprofessionell.de 1/2022 FOTO: © BLUEBAY AM (2), CHRIS BOWIE, THOMAS WIELAND, FONDS FINANZ 4,8 % 17,2 % 29,8 % 48,2 %

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