FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022

men mit rund 40 Prozent den größten Teil des Marktes ein, Staaten und andere öffent- liche Emittenten etwa 30 Prozent, Unter- nehmen gut 20 Prozent. Die restlichen zehn Prozent entfallen auf Covered Bonds. Der rund sieben Milliarden Euro schwere DWS-Fonds konzentriert sich auf Lauf- zeiten von weniger als sieben Jahren. Ausgabefreudige Banken „Für Finanzdienstleister sind Floater ein gängiges Instrument, das sie in ihre Bilan- zen aufnehmen und die Zinszahlungen über Swaps fixieren können“, erläutert Rei- ter. Aufgrund der Kapitalvorschriften nach Basel III erscheine es für die Institute zudem attraktiv, die Papiere als Anleihe aus- zugeben und nicht etwa in Formaten wie Genussscheinen oder anderen Darlehens- formen, ergänzt Tomlins. „Floater sind ein europäisches Phänomen“, sagt er. Unternehmen aus anderen Branchen greifen nicht so häufig zu diesem Instru- ment. „Denn sie möchten die Höhe der für eine Investition eingegangenen Schul- den meist festgesetzt wissen“, erklärt DWS- Manager Reiter. „Aber auch einige größere Unternehmen emittieren Floater, sofern sie die Erfahrung mitbringen, wie sie ihre Ver- bindlichkeiten über Swaps fixieren.“ Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Anleihen ist für Reiter die Bonität der Emittenten. „Je länger die Laufzeit eines Floaters ist, desto höher ist das Kreditrisiko“, so der DWS-Experte. Dies zeigte sich auch imZuge des Krieges um die Ukraine.Hier- bei weiteten sich die Risikoprämien von Firmenanleihen aus. „Die Unternehmen sehen sich mit Problemen bei den Liefer- ketten konfrontiert – auch schon im Zuge der Corona-Pandemie. Die Schwankungen sind entsprechend höher als gewöhnlich“, berichtet Reiter und resümiert: „Je länger die Laufzeit eines Floaters, desto eher sind Verluste aufgrund der längeren Kreditdura- tion möglich.“ Gefallene Engel M&G-Manager Tomlins konzentriert sich mit seinem gut 2,5 Milliarden Euro schweren Vehikel hingegen auf ein beson- deres Feld unter den Floatern: Hochzins- anleihen. Die rund 40 Milliarden US-Dol- lar große Nische werde von europäischen Emittenten dominiert. „Der überwiegende Teil wiederum stammt aus Westeuropa“, berichtet Tomlins. „Daneben gibt es noch einige US-Unter- nehmen. Dabei handelt es sich meist um ‚gefallene Engel‘ wie den Autobauer Ford.“ In der Branche gelten gefallene Engel als Unternehmen, die ihren Status als bonitäts- starkes Unternehmen eingebüßt haben. „Das Universum teilt sich relativ gleich- mäßig über die Branchen auf. In dieser Hinsicht ergeben sich also keine Ungleich- gewichte“, ergänzt der Portfoliomanager. Steter Nachschub Globale Neuauflage von Euro-Floatern Die Emission von Floatern erreichte ihre Spitze vor der Finanzkrise, danach flaute die Auflage etwas ab. Quelle:EuropäischeZentralbank 0 50 100 150 200 I I 2020 I I I I I 2015 I I I I I 2010 I I I I I 2005 I I I I I 2000 I I Monatliches Neuemissionsvolumen Euro-Floater weltweit Mrd. Euro Talsohle überwunden? Entwicklung des Geldmarktsatzes Euribor Mit den negativen Leitzinsen der Notenbanken rutschte auch der Geldmarkt- satz Euribor ins Minus. Quelle:DeutscheBundesbank 2010 2015 2020 2000 2005 -1% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% Drei-Monats-Euribor 3,13 % 5,09 % 5,11 % -0,46 % » Ein Umfeld wie das derzeitige spielt uns in die Hände. « Christian Reiter, DWS MARKT & STRATEGIE Floater 152 fondsprofessionell.de 2/2022 FOTO: © DWS

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