FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022

Wie gelangen Sie an geeignete Immobilien? Meine beiden Partner und ich genießen den Vorteil eines umfangreichen Netz- werks in der Verkäuferszene, das wir uns über 15 Jahre erarbeitet haben. Das sind sowohl Kontakte zu den großen, bundes- weit aktiven Bestandshaltern als auch – und vor allem – zu regionalen mittelstän- dischen Immobilienunternehmern. Warum haben Sie gerade bei den von ein- zelnen Persönlichkeiten geprägten Immo- biliengesellschaften Ihren Schwerpunkt? Wir haben uns immer an den folgenden Grundsatz gehalten: Wir machen Verträge, bei denen wir auch auf der anderen Seite sitzen würden, also faire Verträge. Außer- dem stehen wir dafür, nicht zunächst Mondpreise zu bieten und dann runterzu- handeln, sondern von vornherein und auch während einer Due Diligence mit belastbaren Zahlen zu arbeiten, an die wir uns halten, es sei denn, während der Due Diligence tauchen Negativaspekte außer- halb des Üblichen auf. Das goutieren unse- re Partner und vertrauen uns. Entspre- chend kommen sie auf uns zu, wenn sie was im Angebot haben. Wir haben außer- dem immer auch kleine Objekte geprüft und gekauft. Wenn deren Verkäufer dann größere Objekte hatten, sind sie damit auch zu uns gekommen und haben uns weiterempfohlen. Die DFI setzt die unter dem Dach der ZBI entwickelte Fondskonzeption fort. Erhebt die ZBI Urheberrechtsansprüche? Nein.Nach dem Konzept der ZBI arbeiten verschiedene Anbieter am Markt. Außer- dem sind wir aus der Sicht der ZBI viel zu klein, als dass wir für sie eine irgendwie geartete Konkurrenz darstellen könnten. Die Union Investment, zu der die ZBI in- zwischen mehrheitlich gehört, bewegt sich ja allein imWohnsegment im Bereich von fünf Milliarden Euro Fondsvolumen. Da fallen wir mit derzeit 19 Millionen Euro Eigenkapital und zirka 30 Millionen Euro eingekauften Immobilien nicht weiter auf. Was ließ Sie bei der ZBI aufhören? Ich hatte dort keine Einkaufsperspektive mehr. Wann, wo und wie viele Wohnun- gen erworben werden sollten, war immer weniger Gegenstand konkreter Planungen geworden. Als Manager muss man sich dann irgendwann mal die Frage stellen: „Ist das, was ich tue, noch von Wert für die Firma?“ Ich hatte das Gefühl, dass unsere Einkaufskompetenz nicht mehr gefragt war. Kaum dass Sie bei der ZBI aufgehört hat- ten, wurde den Anlegern eine empfindliche Auszahlungsreduktion kommuniziert. Was war da schiefgegangen? Ich denke, dass sich die Sicht auf die geschlossenen Fonds durch den Einstieg der Union Investment grundlegend ver- ändert hat, zusätzliche Risikoparameter definiert wurden und deshalb aus Vor- sichtsgründen beschlossen wurde, die Aus- zahlungen zurückzufahren. Für die betrof- fenen Fonds kann ich aus meiner Perspek- tive nur sagen: Am Einkauf liegt es nicht. Wenn Sie etwa die Fonds 10 und 11 anse- hen, da haben wir für durchschnittlich rund 1.200 beziehungsweise rund 1.400 Euro je Quadratmeter eingekauft. Diese Wohnungen werden Sie jederzeit und auch mit einer sehr guten Rendite für die Anleger verkaufen können. Vielleicht liegt es an anstehenden Renovierungsarbeiten, das kann ich nicht sagen. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass die Anleger mit diesen Fonds spätestens im Verkauf auf jeden Fall Geld verdienen werden, und zwar mehr als fünf Prozent pro Jahr. Vielen Dank für das Gespräch. TILMAN WELTHER FP » Wir arbeiten mit belastbaren Zahlen. Das goutieren unsere Partner. « Mark Münzing, DFI Deutsche Fondsimmobilien Online weiterlesen: QR-Code scannen oder fponline.de/DFI222 eingeben. FOTO: © TIM FLAVOR 220 fondsprofessionell.de 2/2022 SACHWERTE Mark Münzing | DFI Deutsche Fondsimmobilien

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