FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022
Schwankende Preise Die Entwicklung der weltweiten Holz- preise ist Ergebnis eines Ausgleichs von Angebot und Nachfrage. Schwankungen auf der Angebotsseite sind in der Regel auf klimatische oder technische Faktoren bei der Ernte zurückzuführen. „Die Nachfrage wird maßgeblich von der Dynamik des US-Häusermarktes getrieben“, sagt Pictet- Manager Butz. „Denn noch immer wer- den in den USA mehr als 70 Prozent der Einfamilienhäuser aus Holz errichtet.“Es gibt aller- dings nicht den einen Holz- markt – er ist regional und nach Holzarten sehr differen- ziert (siehe Grafik rechts). Alle Holzarten bringen je- doch einen wesentlichen Vor- teil mit sich: „Ernten können bei schlechten Preisen aufge- schoben werden, die Bäume wachsen aber weiter und neh- men an Volumen zu“, sagt Mil- ler-Forest-Vertriebsleiter Gutt- wein. Das bringt Flexibilität und ermöglicht es, später höhe- re Preise zu erzielen. Direktinvestment Bei Miller Forest Investment werden In- vestoren Pächter oder Käufer einer Wald- parzelle in Paraguay. Seit 2005 hat das ober- schwäbische Unternehmen dort rund 13.000 Hektar aufgeforstet und rund 13 Millionen Bäume gepflanzt. Auf Basis eines Dienstleistungsvertrags kümmert sich Mil- ler Forest um die Bewirtschaftung der Flächen. Die Mindestinvestitionssumme beim Pachtmodell beträgt 5.000 Euro. Eigentümer wird man ab 37.250 Euro. Es gibt zwei unterschiedliche Laufzeiten, neun und 18 Jahre. Auf Flächen der Direkt- investoren der kürzeren Laufzeit werden Eukalyptusbäume angepflanzt, bewirtschaf- tet und schließlich gefällt und verkauft. Auf den Flächen, in die für 18 Jahre investiert wird, werden zusätzlich Kiefern ange- pflanzt und verwertet, und es kommt zu zwei Durchforstungen. Miller Forest will künftig verstärkt Erlöse aus dem Verkauf von CO 2 -Zertifikaten generieren, die sie an Unternehmen verkaufen, die damit ihre Emissionen kompensieren könnten. Genossenschaft Bei The Generation Forest werden Inves- toren Genossen. „Durch die Verteilung aller Wälder auf alle Mitglieder wird das Risiko minimiert“, sagt Vor- stand Eke. Auf den Plantagen in Panama wächst Mischwald. Wer der Genossenschaft neu beitritt, zahlt pro Anteil 1.200 Euro und im Beitrittsjahr 2022 ein „Eintrittsgeld“ in Höhe von 231 Euro, das die bisherige Wertentwicklung des Waldbe- stands widerspiegelt. Dessen Berechnung, erläutert Eke, „bezieht sich rein auf den Zu- wachs an Holz. Marktpreis- schwankungen und -progno- sen sind aus unseren Angaben komplett ausgeklammert.“ Er legt außerdem Wert auf die Feststellung, dass die Ge- Christoph Butz, Pictet: „Praktisch alles, was man aus einem Fass Erdöl herstellen kann, kann man auch aus einem Baum produzieren.“ Pierre Guttwein, Miller Forest: „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.“ Auseinander-Klafter Holzpreise 1 in Deutschland (indexiert, 2015 = 100) Es gibt nicht den einen Holzmarkt – er ist regional und nach Holzarten sehr differenziert. 1 jeweils fürStammholz |Quelle:StatistischesBundesamt,HauptverbandderDeutschenHolzindustrie 60% 70% 80% 90% 100% 110% 120% 130% I I I I I I I I Eiche Buche Fichte Kiefer 2015 2020 ’22 » Wir sehen große Möglichkeiten auf dem Markt für freiwillige CO 2 -Kompensation. « Antje Virkus, Bauminvest SACHWERTE Waldinvestments 244 fondsprofessionell.de 2/2022 FOTO: © NICOLAS RIGHETTI | PICTET GROUP, MILLER-FOREST-INVESTMENT
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