FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022
Die private Altersversorgung gehört nach wie vor nicht zu unseremGeschäftsmodell – wir sind ein lupenreiner Biometrieversi- cherer. In der bAV konzentrieren wir uns daher auch auf die kollektive Absicherung des Todesfall- und BU-Risikos.Mein Ziel ist dabei, das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten zu machen mit Produkten und Services, die Hand und Fuß haben. In der bAV bieten Sie seit Kurzem eine arbeitgeberfinanzierte Invaliditäts- und Hinterbliebenenabsicherung in Kombina- tion mit betrieblichem Gesundheitsma- nagement, „Annoflex“ genannt. Wo liegt da der Unterschied zur Konkurrenz? Eine gemeinsame Studie mit dem FAZ- Institut hat gezeigt, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten mehr Lösungen für die Absi- cherung der Arbeitskraft und die betrieb- liche Gesundheitsvorsorge bieten wollen. Dem haben wir mit „Annoflex“ entspro- chen – beim Gesundheitsmanagement kooperieren wir mit der Generali Health Solutions GmbH. Dank des modularen Aufbaus dieser Lösung können Makler Ar- beitgebern maßgeschneiderte Angebote unterbreiten. Der Vertrag kann jeweils um ein weiteres Jahr verlängert werden und wird dazu jährlich mit einem neuen Bei- trag kalkuliert – auf Basis der Anzahl und Höhe von Schadenfällen. Treten weniger Schadenfälle auf, werden die Beiträge redu- ziert. Auch große Belegschaften lassen sich mit nur einer einzigen Frage nach dem aktuellen Arbeitsvermögen versichern. Der Markt zeigt großes Interesse, doch für eine Aussage zum geschäftlichen Erfolg ist es noch zu früh. Vom Angebot bis zum Abschluss braucht es erfahrungsgemäß Zeit. Unsere Erwartungen sind sehr positiv. Wo steht das Unternehmen aktuell in der bAV? Und was hat sich bei der Zuordnung des Kompetenz-Centers zur Dialog für Makler geändert? Im Konzern ist die Dialog unter Einschluss der bAV neu positioniert. Wir sind seit 2019 Risikoträger für das gesamte bAV- Geschäft der Generali in Deutschland und damit federführend für das Kompetenz- Center Corporate Solutions mit Sitz in Frankfurt am Main. Von hier aus wird das bAV-Geschäft weiterhin betrieben. Zu un- seren Kunden zählen unter anderem die deutschen Tochtergesellschaften großer in- ternationaler Konzerne. Für Makler und deren Firmenkunden hat sich in der bAV ansonsten nichts geändert, Betreuer und Ansprechpartner sind imWesentlichen die- selben geblieben. Neu sind die beschriebe- ne Erweiterung der Produktpalette und die schnell fortschreitende Digitalisierung. Die bAV wächst überproportional: 2021 nahm die Zahl der eingelösten Versicherungs- scheine um 14,5 Prozent zu, die Versiche- rungssumme um 12,5 Prozent und der laufende Jahresbeitrag imNeugeschäft um 13,2 Prozent – jeweils ausgehend von einem hohen Bestandsniveau. Auch wenn Sie keine Altersleistung in der betrieblichen Altersvorsorge anbieten: Wel- che Alternativen zur klassischen Beitrags- zusage mit Mindestleistung (BZML) sieht der Konzern in der bAV? Und welche Garantiehöhe wäre aus Ihrer Sicht bei der beitragsorientierten Leistungszusage (BoLZ) sinnvoll? Die BZML ist nur als Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds gestalt- bar, die BoLZ ist in allen Durchführungs- wegen möglich. Damit ist der Trend für die Zukunft gesetzt. Hinzu kommt: Eine 100-Prozent-Bruttobeitragsgarantie ist in der aktuellen Zinssituation nicht mehr dar- stellbar und lässt Makler und Kunden in die Armutsfalle tappen. Für eine BoLZ soll- te daher eine gesetzlich vorgeschriebene Garantie von deutlich unter 100 Prozent verankert werden. Hier ist die Politik ge- fordert. Produktanbieter können Kosten durch Verschlankung von Prozessen und Digitalisierung einsparen. » Auch große Beleg- schaften lassen sich mit nur einer einzigen Frage versichern. « Florian Sallmann, Dialog FOTO: © MARTIN PETERDAMM PHOTOGRAPHY 270 fondsprofessionell.de 2/2022 FONDS & VERSICHERUNG Florian Sallmann | Dialog
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