FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022
schlechten Börsenphasen Verluste, kann der Sparer den eingesetzten Überschuss verlie- ren. Die Gesamtrendite kann jedoch nicht unter null fallen. Sozusagen als „Preis“ für die Verlust- begrenzung sind die bei einer positiven Indexentwicklung möglichen Erträge begrenzt. Derivate, die eine unbegrenzte Partizipation an Kursgewinnen zulassen würden, sind sehr teuer. Sie ließen sich mit den Überschüssen, die das aktuelle Kapital- marktumfeld erlaubt, nicht finanzieren. Werden zur Deckelung Caps eingesetzt, so profitiert der Sparer von der Wertsteige- rung des Index bis zu einer bestimmten Obergrenze. Bei einem Cap von beispiels- weise drei Prozent nimmt der Policeninha- ber also jede positive Performance bis zu dieser Grenze mit. Geht die Rendite darü- ber hinaus, wird sie abgeschnitten. Verluste werden voll berücksichtigt. Zu einem bestimmten Bewertungsstich- tag – meist einmal pro Monat – wird die tatsächliche Indexentwicklung mit dem Cap abgeglichen. Die Gesamtabrechnung erfolgt nach Ablauf des Zyklus zum Index- stichtag. Sofern die Summe aus den addier- ten Monatsrenditen positiv ist, wird sie dem Vermögen gutgeschrieben. Mit die- sem Log-in-Verfahren ist das Indexjahr abgeschlossen, der Policeninhaber kann erneut entscheiden, ob er für die nächsten zwölf Monate den sicheren Zins nehmen oder auf die Indexentwicklung setzen möchte. Zins und Cap werden neu defi- niert und gelten wiederum für ein Jahr. Quote statt Cap Sieht eine Indexpolice statt eines Caps eine Quote vor, so legt diese eine prozen- tuale Partizipation an der Wertsteigerung des Index fest. Auch bei diesemModell gli- chen Versicherer in früheren Tarifgeneratio- nen monatlich die Indexentwicklung mit dem Deckelungsinstrument ab und sum- mierten zum Indexstichtag die Monatser- gebnisse auf. Inzwischen jedoch beziehen sich Partizipationsquoten in der Regel auf » Indexpolicen haben sich etabliert, doch die Beratungshäufigkeit geht zurück. « Michael Hauer, IVFP Indexpolicen in der Übersicht Produkt Produkteinführung Schichtenabdeckung Bruttobeitragsgarantie (ab Mindestlaufzeit) Garantierter Rentenfaktor Index 1 Volatilitätsgesteuert Index 2 Volatilitätsgesteuert Aktueller Cap Aktuelle Quote (Indexpartizipation) Gültigkeitsdauer Cap/Quote Bei allen Versicherern: garantierter Rückkaufswert, garantierte lebenslange Mindestrente, Ausschluss des Kapitalverlustrisikos durch Indexbeteiligung (ausgenommen Tarife mit Erhöhungsoption), ein Indexstichtag pro Jahr | Feststellung der Indexrendite: einmal pro Monat; Ergo, Neue Leben, Stuttgarter und Württembergische: einmal pro Jahr | Außer bei der Gothaer bei allen Versicherern laufender Beitrag möglich | 1 Erhöhungsoption möglich | 2 bieten weitere Indizes an Quelle:AngabenderAnbieter;Assekurata |Stand:27.April 2022 Allianz 1 Allianz Privatrente Index Select Plus 2007, überarbeitet 2018 Basis, Riester, bAV, privat Frei wählbar, max. 80 % (12 Jahre) Nein Euro Stoxx 50 Nein S&P 500 Nein 2,5 % pro Monat 75 % 12 Monate Axa/DÄV Relax Rente Classic 2014, überarbeitet 2021 Basis, Riester, bAV, privat 80 % (12 Jahre) Ja Europa Aktienindex mit Intelligent Stability Control Ja Global Multi Asset Index (GMAI) Ja 1,5 % pro Monat 12 Monate Barmenia 2 Barmenia Privat Rente Index 2016 Basis, Riester, bAV, privat Nein Nein Barmenia-Index D Ja Barmenia-Index EU Ja 2,73 % pro Monat 12 Monate Ergo 1 Ergo Rente Index 2017 bAV, privat 93 % (5 Jahre) Ja Munich RE World Wide Trend Ja 90 % k.A. Gothaer Index Protect 2017 Basis, Riester, bAV, privat wählbar 85 % oder 95 % (k.A.) Ja Multi-Asset-Strategie IP Ja k.A. Für gesamte Laufzeit FONDS & VERSICHERUNG Indexpolicen 282 fondsprofessionell.de 2/2022 FOTO: © IVFP
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