FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022

gen eine gute Variante. „Das fände ich auch super, aber bei uns gibt es leider keine Nachfol- ger, die an der Übernahme der Firma interessiert wären“, sagt eine Beraterin aus dem nieder- sächsischen Oldenburg. „Wir finden nicht einmal ge- nügend junge Leute, die den Beruf des Finanz- oder Versiche- rungsvermittlers ergreifen wol- len“, berichtet sie. Ein Problem, über das aus der Branche häufig Klagen zu hören sind. Interesse entdeckt Sandra Wagner, die seit eini- ger Zeit ein Tandem mit ihrer Mutter in der Freiburger Ge- schäftsstelle der MLP-Gruppe bildet, hat hingegen schon im Gymnasium ihr Interesse an der Versicherungswelt entdeckt. „Ich habe damals mein Prak- tikum zur Berufsorientierung bei einem Maklerversicherer in Heidelberg absolviert“, berichtet die heute 31-Jährige. Weil es ihr in der Firma so gut gefiel, begann sie dort nach dem Abitur ein Duales BWL-Studiummit der Fachrichtung Versicherung und be- suchte gleichzeitig die Duale Hochschule Mannheim. „Genau wie ich hatten da sehr viele meiner Kommilitonen Eltern, die im Finanz- oder Versicherungsbereich tätig wa- ren“, erzählt Sandra Wagner. Sie selbst arbeitete nach dem Studium zwei weitere Jahre bei der Heidelberger Fir- ma, war aber hauptsächlich mit betriebs- wirtschaftlichen Auswertungen und Analy- sen betraut. „Auf die Dauer war das für mich keine Option, ich wollte Kontakt mit Menschen haben“, berichtet Wagner. So stieg sie 2016 in die MLP-Geschäfts- stelle in Freiburg ein, in der ihre Mutter be- reits seit 1982 arbeitet. Nach ihrem BWL- Studium war Brigitte Wagner dort mit 24 Jahren die erste weibliche MLP-Beraterin, erinnert sie sich. Kein aktive Entscheidung „Wir haben uns nicht aktiv dafür ent- schieden, im Tandem zu arbeiten“, berich- ten Mutter und Tochter.Doch mit der Zeit ergab sich diese Variante ganz logisch aus der Situation. „Als ich vor 40 Jahren bei MLP begann, habe ich mir als Zielgruppe Mediziner erschlossen“, erzählt Brigitte Wagner. Das waren damals Assistenzärzte, die gerade ins Berufsleben starteten. So be- riet sie zunächst überwiegend zum Thema Grundabsicherung, später auch zu Praxis- und Immobilienfinanzierungen, Vermö- gensstrukturierung und Altersvorsorge. „Das Schöne war, dass meine Kunden so alt waren wie ich. Man stand vor ähnlichen Entscheidungen in der gleichen Lebensphase und konnte sich gut in den an- deren hineinversetzen“, erinnert sich die 65-Jährige. „Daraus lei- tet sich auch ab, was ich heute tue: Ich berate meine Kunden in den Ruhestand hinein und darüber hinaus“, sagt sie. Denn ein Großteil ihrer Klientel ist ihr immer treu geblieben. Tiefer im Thema Und hier kommt das Tan- dem ins Spiel. „Ich habe vom Beginn meiner Tätigkeit bei MLP an die Betreuung des Nachwuchses der Kunden mei- ner Mutter übernommen“, be- richtet Sandra Wagner. Brigitte fand das richtig so. Themen wie Studium, erste Absicherungen, Altersvorsorge – das seien doch Bereiche, in denen Sandra viel besser auf Augenhöhe beraten kann, fand sie. „Ich denke, es ist ein Erfolgs- modell, dass Kunden und Bera- ter gleichen Alters auf einer Ebene kommunizieren“, sagt Brigitte Wagner. So werden etwa digitale Lösungen in Beratungsgesprächen bei Sandra Wagner und ihren Kunden mit großer Selbstver- ständlichkeit genutzt. Inzwischen ist Sandra Wagner in ihrem sechsten Jahr bei MLP und wächst in im- mer neue Bereiche hinein. Gleichzeitig wollte Mutter Brigitte mehr Zeit und Frei- raum für sich haben und ihren beruflichen Fokus bewusst auf ausgewählte Finanzthe- men legen. Aber auch der Ruhestand rückt näher. „Da ist es schön zu wissen, dass es je- manden gibt, der mir nachfolgt“, sagt sie. Tochter Sandra betreut zunehmend auch die ältere Klientel ihrer Mutter. Immer wieder nehmen die beiden Ge- sprächstermine gemeinsam wahr. „Wir be- » Ich denke, es ist ein Erfolgsmodell, dass Kunden und Berater gleichen Alters auf einer Ebene kommunizieren. « Brigitte Wagner, MLP Brigitte Wagner Sandra Wagner Alter: ............................................................ 65 Jahre ........................... 31 Jahre Einstieg in die Branche: ................................ 1982 .................................. 2011 Erlaubnis: ..................................... u. a. zertifizierte .............. u. a. zertifizierte Finanzmaklerin, Finanzmaklerin, § 34d GewO § 34d/i GewO Betreute Kunden: ................... zirka 300 Familien ......... zirka 300 Familien VERTRIEB & PRAXIS Generationen-Tandems 332 fondsprofessionell.de 2/2022 FOTO: © MLP

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