FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022
Diese Priorisierung scheint der Markt aber noch nicht erkannt zu haben. In der Broad- ridge-Studie zur Markenwahrnehmung von Asset Managern landet Ihre Gesellschaft zwar in Bezug auf Anlagestrategie, Kun- denorientierung und Transparenz unter den Top Drei. Beim Thema Nachhaltigkeit ist das aber noch keineswegs der Fall. Aus meiner Sicht ist das zugleich Ansporn und Bestätigung, dass wir von unserer Un- ternehmensstrategie her auf dem richtigen Weg sind. Denn wir investieren im Mo- ment den bei Weitem größten Teil unserer Mittel in den Bereich Nachhaltigkeit. Das betrifft sowohl den rasch fortschreitenden Ausbau unserer personellen Besetzung als auch die Investitionen in unsere technolo- gische und organisatorische Ausstattung in diesem Segment.Wenn amMarkt offenbar noch nicht ausreichend wahrgenommen wird, welche enormen Fortschritte wir in dieser Sparte unseres Unternehmens ge- macht haben, kann ich nur eines sagen: Wir haben bereits gute und wichtige Nach- haltigkeitsarbeit geleistet, bevor das Thema sozusagen in Mode kam. Nur haben wir nicht so laut darüber gesprochen wie viel- leicht andere. Aber ich bin sicher, dass unser in wichtigen Schlüsselbereichen deutlich geschärftes Profil schon bald auch vom Gesamtmarkt erkannt werden wird. Was macht Sie so sicher? Erstens haben wir unsere hauseigene Me- thodik zur Beurteilung von Unternehmen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten er- heblich weiterentwickelt.Wir verlassen uns nicht auf den Datenstrom von externen Anbietern, sondern haben bewusst in un- sere eigenen Researchkapazitäten investiert, die die Basis unserer gesamten Anlagetätig- keit bilden. Zweitens gewinnt das Thema Stewardship immer mehr an Bedeutung. Gemeint ist eine Art aktive Eigentümer- schaft, die wir sehr ernst nehmen. Der Aus- tausch und der Dialog mit börsennotierten Unternehmen, in die wir investieren, wur- den lange Zeit vor allem von unserer Seite als Investor vorangetrieben. Inzwischen kommen immer mehr Unternehmen von sich aus auf uns zu, um den aktiven Dialog zu suchen. Unser Anfang April erschiene- ner Stewardship-Bericht umfasst mittler- weile 134 Seiten. Und ich will nicht gleich von State of the Art sprechen, aber wir müssen uns damit innerhalb der Branche sicher nicht verstecken. Der zunehmenden Bedeutung dieses Themas werden viele Ihrer Mitbewerber zustimmen. Wo unterscheidet sich Ihre Gesellschaft sonst noch? In gewisser Weise genießen wir das Privileg, über eine extrem breite Produktpalette in Bezug auf nahezu alle Assetklassen, Anlage- regionen und Investmentstile zu verfügen. Das führt dazu, dass wir Finanzberatern, sprich unseren Kunden, unabhängig von den jeweiligen Marktbedingungen eine Lösung bieten können. Deshalb arbeiten sie nicht ohne Grund zu einem großen Teil schon über viele Jahre mit uns zu- sammen – und nicht etwa, weil wir gerade ein besonders heißes Produkt oder eine stark nachgefragte Investmentlösung an- » Wir investieren im Moment den bei Weitem größten Teil unserer Mittel in den Bereich Nachhaltigkeit. « Massimo Greco, J.P. Morgan Asset Management FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH fondsprofessionell.de 2/2022 369
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