FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022

an“, teilte das Institut mit. Stattdessen ver- weisen die Frankfurter auf den Robo-Advi- sor Robin sowie die klassische Vermögens- verwaltung DB Privatmandat Premium. Die Richtschnur für die Vermögens- verwaltungen geben meist die Investment- strategen der jeweiligen Häuser vor. „Das Investmentkomitee der Hypovereinsbank setzt mit seiner Hausmeinung die Leitli- nien für die Strategie, etwa ob Aktien oder Anleihen überge- wichtete werden sollen“, erklärt Gisdakis das Prinzip. „Die Imple- mentierung dieser groben Vor- gabe erfolgt dann durch die Port- foliomanager von Amundi.“ Ähnlich geht das Sparkassen- Lager vor. „Kernstück des Deka- Vermögenskonzepts ist die aktive Anlagestrategie“, sagt Degenhardt. „Die Leitplanken der Anlagestra- tegie legt das Investmentgremi- um der Deka fest, das aus unse- ren Portfoliomanagern, Volkswir- ten und Investmentstrategen be- steht.“ Diese grundlegende Stra- tegie werde durch eine taktische Komponente ergänzt und auf die jeweiligen Risikoausprägungen des Deka- Vermögenskonzepts heruntergebrochen. Das öffentlich-rechtliche Wertpapierhaus bietet die Wahl zwischen vier Risikoklassen. Bei Union Investment stehen drei Risiko- profile zur Verfügung, ebenso bei Santan- der. Hier kommt als viertes Profil noch die Strategie „Einkommen“ hinzu, die eine jährliche Ausschüttung in Höhe von drei Prozent anstrebt.Den HVB-Kunden stehen gleichfalls drei Risikoklassen zur Verfü- gung. „Dabei wird die maximale Risikoaus- lastung festgelegt, die ausgeschöpft werden kann“, sagt Helen Windischbauer, Leiterin Multi Asset Retail Solutions bei Amundi Deutschland. „Die Steuerung erfolgt anhand der rückblickenden rollierenden Volatilität über ein Jahr.“ Risiko zähmen „Ein Risikomanagement ist elementarer Bestandteil des Prozesses“, pflichtet Dirk Heuser, Leiter Portfoliomanagement bei der Deka Vermögensmanagement, bei. „Dabei erfolgt eine Ex-ante- und eine Ex- post-Betrachtung der Risikobeiträge.“ Zudem fuße die Anlagestrategie auf Basis- szenarien und Risikoszenarien. „Zuletzt kamen etwa wegen des Kriegs in der Ukraine, der Lieferkettenprobleme und der steigenden Inflation so viele Risiken auf, dass wir vomHaupt- ins Risikoszenario ge- wechselt haben“, berichtet Heuser. Im nächsten Schritt folgt die Umsetzung der Strategien in Portfolios. „Die Auswahl geeigneter Fonds erfolgt anhand quanti- tativer und qualitativer Prüfungsansätze“, erläutert Commerzbank-Experte Krämer den Prozess. Dabei sei die Aus- wahl der aktiven Fonds vollkom- men offen. Allerdings müssen Fonds und Anbieter bestimmte Rahmenbedingungen erfüllen. Freie Hand hat auch Amundi für die HVB. „Das Produkt- universum ist komplett offen“, sagt Windischbauer. „Wir suchen die besten aktiven Fonds oder ETFs für unsere Marktmeinung.“ Einen anderen Weg schlägt die Deka ein. „Die Auswahl der Ziel- fonds erfolgt aus etwa 3.000 Fonds der Deka-Gruppe und von ausgewählten Partnergesell- schaften“, erläutert Heuser. Sein Haus greife in der Regel auf akti- ve Fonds zurück. „Für die kurz- Dirk Degenhardt, Deka: „Das Deka-Vermögens- konzept reiht sich ein zwischen der Deka-Basis- anlage und der individuellen Vermögensverwaltung.“ Alexander Krämer, Commerzbank: „Wir allokieren nur Fonds mit einem MSCI-ESG-Rating von mindes- tens BBB.“ Wie die Bundesbürger anlegen Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland Gesamtvermögen: 7.617,7 Milliarden Euro Trotz des Wertpapierbooms der vergangenen Jahre spielen Aktien und Fonds eine untergeordnete Rolle. Quelle:Bundesbank |Stand:perEnde2021 Sonstige Anlagen 2 % + + Bargeld und Einlagen 39 % Versicherungen 34 % Aktien 13 % Investment- fonds 12 % BANK & FONDS Vermögensverwaltungen 404 fondsprofessionell.de 2/2022 FOTO: © AXEL GAUBE, AXEL MARTENS | COMMERZBANK

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