FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022
fristige taktische Allokation nutzen wir aber auch passive Fonds wie ETFs.“ Aktiv wie passiv Auf einen Mix aus aktiven und passiven Produkten setzen auch Union Investment und die Commerzbank. „Durch die Mi- schung von aktiven Fonds für Bereiche, in denen sich durch die Auswahl Alpha gene- rieren lässt, mit passiven Produkten in hocheffizienten Märkten wollen wir für unsere Kunden Mehrwert schaffen“, erläu- tert Commerzbank-Stratege Krämer das Kalkül. Nur Santander setzt rein auf ETFs und Indexfonds. Lediglich bei der Strategie „Einkommen“werden überwiegend aktive Fonds eingesetzt. Die Steuerung der ein- zelnen Vermögensverwaltungen erfolgt dann meist anhand der Vorgaben von Musterportfolios. „Die Kundenportfolios werden täglich mit diesen Mustern abge- glichen und gegebenenfalls angepasst“, er- läutert Amundi-Expertin Windischbauer das Prinzip. Schließlich bieten die Banken nachhalti- ge Varianten der Vermögensverwaltungen an.Grundlegende ESG-Prinzipien und ent- sprechende Ausschlusskriterien kommen aber auch bei den herkömmlichen Strate- gien zum Tragen. „75 Prozent der Kunden entscheiden sich für die nachhaltige Varian- te“, berichtet Windischbauer. Die Com- merzbank setzt wiederum bei der Basis- variante auf höhere Nachhaltigkeitsstan- dards. „Wir allokieren nur Fonds mit einem MSCI-ESG-Rating von mindestens BBB“, sagt Krämer. Zudem verzichtet das Frank- furter Institut auf Direktanlagen in Agrar- rohstoffe wie Weizen und auf fossile Ener- gieträger. „Und wir zielen bei den Fonds- anlagen darauf ab, 85 Prozent in Artikel-8- und Artikel-9-Produkte zu investieren und damit um zehn Prozent niedrigere CO 2 - Emissionen als unser Vergleichsmaßstab zu erreichen.“ Bedeutung der Berater Die HVB wiederum bietet neben her- kömmlichen und nachhaltigen Vermö- gensverwaltungen noch die Ergänzung um Themen. „Die Möglichkeit der individuel- len Gestaltung ist dank der Module sehr groß“, erläutert Gisdakis. Nicht jede Kom- bination von Modulen erscheint jedoch sinnvoll. „Die Verantwortung für eine schlüssige Kombination obliegt daher den Beratern. Mit der Wahlmöglichkeit zwi- schen den verschiedenen Modulen erfah- ren die Berater eine Wertschätzung ihres Dienstes.“Wie bei Müsli-Mischungen kann also auch bei Vermögensverwaltungen die Auswahl groß – und guter Rat gefragt sein. SEBASTIAN ERTINGER FP » 75 Prozent der Kunden entscheiden sich für die nachhaltige Variante. « Helen Windischbauer, Amundi Deutschland Fonds und Immobilien gesucht Bevorzugte und gewünschte Anlageprodukte (Anteil der Nennungen in Prozent, Mehrfachnennungen möglich) In der Praxis ist der Fondsbesitz zwar nicht allzu verbreitet, doch die Bundesbürger zeigen sich offen dafür. Jeweils rund1.000Befragte |Quelle:UmfragenBankenverband 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Kryptowährungen Andere Edelmetalle Tagesgeld Festgeld Anleihen Sparkonto Gold Aktien Fondsanteile Immobilien 2022 2021 2020 Risikoscheu nimmt etwas ab Frage: Können Sie sich vorstellen, bei künftigen Geldanlagen ein höheres Risiko einzugehen, um eine höhere Rendite zu erzielen? Die Risikobereitschaft der Deutschen ist nach wie vor gering, nahm zuletzt aber ein gutes Stück zu. Quelle:UmfragenBankenverband 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 2021 2020 2019 2018 2016 2015 2014 2013 Gar nicht Eher nicht Gut Sehr gut BANK & FONDS Vermögensverwaltungen 406 fondsprofessionell.de 2/2022 FOTO: © SLAVICA | AMUNDI DEUTSCHLAND
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