FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022
KONTOGEBÜHREN Strafzins ist passé – beinahe jedenfalls Die ING Deutschland hat angekün- digt, den Freibetrag für Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten von 50.000 auf 500.000 Euro pro Konto heraufzusetzen. Die Oldenburgische Landesbank hatte zuvor bereits einen ähnlichen Schritt getan. „Mit der Erhöhung des Freibetrags für Gutha- ben auf dem Giro- und Extra-Konto entfällt das Verwahrentgelt für 99,9 Prozent unserer Kundinnen und Kunden“, sagt Nick Jue, Vorstandschef der ING in Deutschland. „Wir haben als eine der letz- ten Banken ein Verwahrentgelt eingeführt und schaffen es als eine der ersten quasi wieder ab. Unser Versprechen, mit Wegfall der Minuszinsen das Verwahrentgelt zu streichen, lösen wir für fast alle Kunden damit schon vor einer Entscheidung der Europäischen Zentralbank ein.“ Jue spielt auf die wahrscheinlich anstehende Zins- erhöhung der EZB im Juli an. Doch die Geldhäuser wollen sich nicht auf höhere Zinseinnahmen verlassen. Sie versu- chen, die Provisionseinnahmen zu steigern. Etwa die Hälfte der Institute plant 2022 Gebührenerhöhungen oder hat die Entgel- te bereits angehoben, ergab eine Umfrage der Beratungsgesellschaft EY unter 109 Banken und Sparkassen. Konkret planen 34 Prozent der Institute, die Gebühren für Girokonten zu erhöhen. 15 Prozent haben das schon getan. Zudem steigen die Preise für Überweisungen sowie für Kreditkarten bei etwa 40 Prozent der Banken. DEPOTÜBERTRAG Aufseher setzen Banken enge Fristen Die Finanzaufsicht Bafin reagiert auf zahl- reiche Beschwerden von Anlegern, die sich über zähe Depotübertragungen beklagen: Künftig sollen Wertpapiere grundsätzlich binnen drei Wochen von einer Bank auf die andere übertragen werden.Das geht aus einem Frage-Antwort-Katalog (FAQ) zu den Mifid-II-Wohlverhaltensregeln hervor, den die Behörde aktualisiert hat. „Depot- aufträge sind grundsätzlich unverzüglich auszuführen“, ist dort zu lesen. Dies ergebe sich aus Paragraf 69 Absatz 1 Nummer 1 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG). „Ein Depotauftrag soll innerhalb von längstens drei Wochen ausgeführt werden. Sofern ein Depotübertrag innerhalb von drei Wochen nicht möglich ist, übermittelt das beauf- tragte Institut dem Kunden nach Ablauf der drei Wochen unverzüglich, spätestens innerhalb von fünf Arbeitstagen, eine Zwi- schennachricht, in der es auch den Grund für die Verzögerung darlegt.“ FP FP Die euphemistisch „Verwahrentgelt“ genannten Strafzinsen griffen zuletzt bei immer kleineren Vermögen. Nun gibt es Anzeichen für eine Trendwende, etwa bei der ING. Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Die Credit Suisse hat Sven Stephan zum Leiter ihres neuen in Frankfurt ansäs- sigen Wealth-Management- Teams ernannt. Bevor Sven Stephan 2021 zur Credit Suisse kam, war er bei HSBC Deutschland. Das Bankhaus Bauer hat sein Beraterteam im Bereich Private Banking verstärkt. Seit April ist Jan Krüger am Standort Essen als stellvertretender Be- reichsleiter Privatkunden angestellt. Die Zürcher Bank Vontobel hat Andreas Utermann zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrats gewählt. Er folgt auf Herbert Scheidt. Utermann ist seit April 2021 Mitglied des Verwaltungs- rats von Vontobel. Yngve Slyngstad soll neues Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank und als Nachfolger von Gerhard Eschelbeck vorgeschlagen werden. Slyngstad wirkte ab 1998 für den norwegi- schen Staatsfonds. Axel Weber , Verwaltungs- ratspräsident der UBS , ver- lässt die Schweizer Groß- bank nach zehn Jahren und tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Colm Kelleher, Ex-Präsident der US-Bank Morgan Stanley. NEWS & PRODUCTS Banken FOTO: © ING, MARTIN JOPPEN, BANKHAUS BAUER, ALLIANZ GI, UBS | FOTOSTUDIO OLIVER NANZIG, SWF NORWAY 58 fondsprofessionell.de 2/2022
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