FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022
Prozent sein? Bei institutionellen Investoren gewinnen Sie damit keinen Blumentopf. Funk: Zum einen wollen wir den auch gar nicht gewinnen. Es gibt zwar auch einige institutionelle Investoren, die in unsere Fonds investieren, unser Hauptaugenmerk liegt aber auf dem privaten Anleger. Zum anderen ist die Performance Fee durch die Verpflichtung zur Einhaltung eines ent- sprechenden High-Water-Mark-Prinzips aus unserer Sicht überaus fair gestaltet. Glow: Kritiker sagen, dass es ein Zeichen für schlechtes Wirtschaften ist, wenn man über die laufenden Kosten hinaus eine Performance Fee berechnen muss. Funk: Das lasse ich so aber nicht gelten. Im Unterschied zu anderen Anbietern verdie- nen wir unser Geld nicht durch das klassi- sche Banking, durch M&A-Transaktionen oder IPO-Platzierungen, sondern aus- schließlich durch das Asset Management. Und am Ende wandert die Performance Fee in die Rücklagen unserer börsennotier- ten AG, um so ein Polster zur Aufrecht- erhaltung der Qualität unseres Investment- ansatzes zu schaffen und eventuelle Durst- strecken durchhalten zu können. Wir wol- len nicht in eine Situation geraten, in der wir aus betriebswirtschaftlichen Gründen Personal reduzieren oder Abstriche in Bezug auf unser Verständnis von Nach- haltigkeit machen müssten. Natürlich ist damit auch eine Art sportlicher Anreiz ver- bunden, eine möglichst gute Wertentwick- lung zu erzielen. Aber auch das kommt am Ende unseren Anlegern zugute. Heuser: Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER FP Analystenurteil von Detlef Glow: „Ein Klassiker für nachhaltige Investoren“ Der am 2. Mai 1996 aufgelegte Ökoworld Öko- vision Classic C kann als einer der Pioniere der Nachhaltigkeitsfonds angesehen werden. Der Anlagekategorie (Aktien Global) entsprechend investiert der Fonds weltweit in Aktien, ohne sich dabei an die Vorgaben eines Vergleichs- index halten zu müssen. Die indexfreie Allokation ist bei dem Managementansatz durchaus sinnvoll, da vom Portfoliomanager neben anderen Nachhaltigkeitsfaktoren sehr strenge Ausschlusskriterien eingehalten werden müssen. Da der Ökoworld Ökovision Classic C im Un- terschied zu anderen Nachhaltigkeitsfonds keinen „Best in Class“-Ansatz verfolgt, kann der Fondsmanager nicht in alle Branchen und Sektoren investieren – ein Umstand, der in verschiedenen Marktphasen dazu führen kann, dass der Fonds imVergleich zu ande- ren Produkten seiner Vergleichsgruppe eine schlechtere Wertentwicklung aufweist. Gerade in der aktuellen Phase seit Ausbruch von Covid-19 zeigen viele Unternehmen, in die der Ökoworld Ökovision Classic C nicht investieren kann, eine starke Wertentwicklung, wodurch der Fonds imVergleich zum breiten Markt und ande- ren Fonds Schwächen zeigt. Dementsprechend wird der Ökoworld Ökovision Classic C in der sehr heterogenen Vergleichsgruppe der weltweit inves- tierenden Aktienfonds für den erreichten Gesamt- ertrag (Total Return) wie auch für die risiko- adjustierte Rendite (Consistent Return) von Lipper über drei, fünf und zehn Jahre jeweils mit einer 2 von 5 bewertet. Im Bereich der Kapitalerhaltungseigenschaften (Preserva- tion) wurde der Fonds über drei und zehn Jahre mit der Bestnote 5 (Lipper Leader) und über fünf Jahre mit einer 4 bewertet, was zeigt, dass die verfolgte Anlagestrategie defensive Eigenschaften besitzt und Verluste reduzieren kann. Allerdings sollten Anleger auf die im Vergleich hohe Kostenquote des Fonds achten. Zusätzlich zu der vergleichs- weise hohen Verwaltungsvergütung be- rechnet der Fonds eine Performance Fee. Dementsprechend wurde der Fonds in allen Bewertungszeiträumen mit einer 1 von 5 beurteilt. ISIN: LU0061928585 Agio: 5,0 % Laufende Kosten: 2,23 % Erstausgabedatum: 2.5.1996 Fondsmanager: Alexander Funk 100% 150% 200% 250% 300% ’22I I ’20 I I I I I ’15 I I I ‘12 Ökoworld Ökovision Classic C Index Aktien Ethik/Ökologie MARKT & STRATEGIE Fondsmanager im Kreuzverhör | Alexander Funk | Ökoworld 90 fondsprofessionell.de 2/2022 KREUZ VERHÖR FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT
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