FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2022
Vollvermietung basiere, freut sich Acron- Vorstandschef Peer Bender. Das zeige die Attraktivität der Assetklasse, sei aber auch ein Zeichen für die Preisübertreibungen. Bei der Auswahl neuer Projekte sei man „sehr vorsichtig“geworden. „US-Multifami- ly ist kein Selbstläufer mehr“, so Bender. Die Auswahl guter Projekte benötige mehr Zeit und Umsicht. Aktuell hat Acron mit einem Seniorencampus in Cypress, einem Vorort der Millionenmetropole Houston in Texas, ein Immobilienprojekt in einem weiteren Zukunftsmarkt für deutsche Anleger im Angebot. Multifamily Housing Mehrfamilienhäuser sieht auch Martin Stoß, der beim Münchner Initiator BVT für das US-Geschäft zuständig ist, als zukunftsfähige Anlage. „Aufgrund der Zinsentwicklung ist der Eigenheimmarkt in den USA fast zusammengebrochen“, bestätigt Stoß. Wem der Traum vom eige- nen Haus zu teuer geworden sei, der wei- che auf Mietwohnungen aus. BVT setzt daher weiter auf Projektent- wicklungen, zumal die Preise für Bau- grundstücke langsam nachgeben. „Die Ent- wickler sind nicht mehr bereit, die gefor- derten hohen Preise zu bezahlen“, so seine Erfahrung. Dagegen seien die Prognosen für die Mieten weiterhin optimistisch. Jedes Jahr würden in den Vereinigten Staaten zwischen 2,5 und vier Millionen Wohnun- gen zu wenig gebaut. Bis 2025 rechnet BVT daher mit Mietsteigerungen von drei bis vier Prozent pro Jahr. Danach würden die Mieten immer noch zwischen 2,0 und 2,5 Prozent steigen. Allerdings kaufe die BVT derzeit vorsichtiger ein. „Die Anzahl der Projekte, die wir nicht weiterverfolgen, ist gestiegen“, sagt Stoß. Derzeit im Publi- kumsvertrieb hat das Unternehmen den Fonds Residential USA 17, der in die Ent- wicklung von Apartmentanlagen an der US-Ostküste investiert. Ohne Zwang – und mit Über den Verkauf fertiger Projekte macht sich Stoß selbst bei einer länger dauernden Rezession keine Sorgen. Die Einnahmen aus der Vermietung der Woh- nungen würden die laufenden Kosten und die Finanzierung der Fonds decken. „Wir sind also nicht gezwungen, zu verkaufen“, so Stoß. Im schlimmsten Fall müssten die Anleger die Objekte länger behalten als ursprünglich gedacht. Der Frankfurter Anbieter US Treuhand hat in den vergangenen Jahren ebenfalls viele Fonds aufgelöst. „Wir haben den Verkäufermarkt genutzt, um uns von fast allem zu trennen“, erklärt Geschäftsführer Volker Arndt. Aktuell habe man noch drei Fonds mit einem Immobilienvermögen von gerade einmal 250 Millionen Euro für Längere Talfahrt Zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder unter Parität gerutscht Rezessionsängste in Europa und die lange vergleichsweise zurückhaltende Zinspolitik der EZB haben den Euro geschwächt. Quelle:Bloomberg 0,9 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 2022 I I 2020 I I I I I 2015 I I I 2012 Euro-Dollar-Wechselkurs 1,28 0,99 Parität auch im Angebot Prospektiertes Eigenkapitalvolumen nach Fondswährung In der ersten Jahreshälfte 2022 stehen zwei US-Fonds desselben Anbieters für die Hälfte des angebotenen Kommanditkapitals. Quelle:Scope,Bafin |Stand:August2022 Schweizer Franken 2 % US-Dollar 49 % Euro 49 % » Die Anzahl der Projekte, die wir nicht weiterverfolgen, ist gestiegen. « Martin Stoß, BVT SACHWERTE US-Immobilien 208 fondsprofessionell.de 3/2022 FOTO: © BVT
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