FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2022

Privatanleger in der Bewirtschaftung.Nicht immer war der Verkauf freiwillig. So blieben dem Fünf-Sterne-Luxushotel JW Marriott Chicago des UST 19 in der Pan- demie die wichtigen Messe- und Kongress- besucher weg. Das Hotel wurde verkauft, der Fonds mit deutlichen Verlusten für die Anleger abgewickelt. Immerhin habe man nun keine tickenden Zeitbomben mehr im Portfolio, konstatiert Arndt. Einstiegskurse Für den aktuellen Fonds Nummer 25 hat die US Treu- hand bereits auf dem Höhe- punkt der Corona-Pandemie eine Büroimmobilie in der Nähe von Washington gekauft. Ein zweites Objekt in St. Louis mit einem börsennotierten Mieter aus der Telekommuni- kationsbranche und einer loka- len Krankenversicherung hat sich das Team ebenfalls gesi- chert. Für den Herbst sei der Nachfolgefonds geplant. Dann rechnet Arndt wieder mit günstigeren Einstiegskursen. Darauf setzt auch Jamestown-Chef Kahl. Den Start des neuen Fonds hat sein Unter- nehmen auf das vierte Quartal verschoben. Steigende Zinsen und die drohende Re- zession würden die Immobilienwerte drücken. Noch allerdings würden die Nachlässe, die daraufhin von den Käufern gefordert würden, von den Verkäufern nicht gewährt. „Damit kommt der Markt aktuell zum Stillstand“, beobachtet Kahl. Er hofft, dass sich diese Starre in den kom- menden Monaten lösen wird. „Irgendwann kommen die Verkäufer unter Druck. Wir können den richtigen Zeitpunkt abwarten“, sagt er. Jamestown sehe derzeit keine Notwendigkeit, etwas zu kaufen, zumal das Unternehmen die Gelder seines Fonds 31 Ende vergangenen Jahres komplett investieren konnte. Keine Zurückhaltung zeigt dagegen The Simpson Organization (TSO), die in die- sem Jahr bereits einige Immobilien für ihre laufenden Fonds RE Opportunity II und Active Property III eingekauft hat. Neben Büros, die durch Modernisierungen auf den heute von den Nutzern geforderten Standard gebracht werden sollen, setzt TSO auf Selbstlagerzentren. Vorteil USA „Der US-Immobilienmarkt ist größer und renditestärker als die Märk- te der Europäischen Union“, betont TSO-Präsident A. Boyd Simpson. Die gestiegenen Zin- sen würden daran nichts än- dern, ist er überzeugt. „Die Zinsentwicklung ist ein Risiko unter mehreren, die bei Pro- jektentwicklungen zum Tragen kommen“, so Simpson. Diese gelte es etwa durch die Finan- zierungsstruktur abzuschwä- chen. Er gibt sich optimistisch, dass die Fonds „auch unter geänderten Zinssituationen weiter erfolgreich wirtschaften“ können. ALEXANDER HEINTZE FP Christoph Kahl, Jamestown: „Irgendwann kommen die Verkäufer unter Druck. Wir können den richtigen Zeitpunkt abwarten.“ A. Boyd Simpson, TSO: „Der US-Immobilienmarkt ist größer und renditestärker als die Märkte der Europäischen Union.“ Investmentboom Markt für Mehrfamilienhäuser in den USA Multifamily Housing: Wohnanlagen, häufig mit Pool und Fitnesscenter, sind beliebt, aber kein Selbstläufer. *Prognose Quelle:CBRE,RealCapitalAnalytics |Stand:Dezember2021 0 50 100 150 200 250 ’22* ’21* 2020 2015 2010 2008 Mrd. USD Investitionsvolumen in Mrd. US-Dollar » Wir sind bei der Auswahl neuer US-Multi- family-Projekte sehr vorsichtig geworden. « Peer Bender, Acron SACHWERTE US-Immobilien 210 fondsprofessionell.de 3/2022 FOTO: © BALSEREIT, KAI FUNCK

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