FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2022

Erfolg mit Immobilien Nina Stapf managt seit 2016 in verantwortlicher Position den Deka-Immobilien Europa . Bei einem Spaziergang durch Frankfurt erzählt sie, wie es dazu kam – und wie ihr Fonds investiert. A n diesem sonnigen November- morgen herrscht noch wenig Betrieb in der weitläufigen Empfangshalle des Frankfurter Trianon. Mit einer Höhe von 186 Metern und 47 Stockwerken ist der Wolkenkratzer im Frankfurter Westend das siebtgrößte Hochhaus der Mainmetropole. Hier hat die Dekabank ihren Hauptsitz – und am Trianon soll der Spaziergang heute starten. In der schicken Restaurantbar links des Haupteingangs sind um kurz vor elf Uhr erst wenige Tische besetzt. Nur vereinzelt eilen Damen und Herren im Businesslook geschäftig durch die Lobby. Und so ist sie auch sofort zu erkennen, als sie durch eine Seitentür das Trianon betritt. Kurzhaar- frisur, unter der silbergrauen Steppjacke ein dunkelblauer Anzug, weiße Turnschuhe, dezenter Schmuck: Manche Frauen haben sie einfach, diese natürliche, schlichte Eleganz. Christine Lagarde zum Beispiel hat sie – und Nina Stapf. „Guten Morgen“, sagt Stapf, die für das Fondsmanagement des Deka-Immobilien Europa, das Flaggschiff der Deka-Immo- bilienfonds, verantwortlich zeichnet. „Ich musste noch schnell die Vespa parken.“ Die Vespa? „Ja, seit wir umgezogen sind, habe ich einen längeren Arbeitsweg“, er- zählt die Portfoliomanagerin. „Angesichts des Autoverkehrs in Frankfurt kam mein Mann auf die Idee, dass es doch praktisch wäre, wenn ich mir eine Vespa zulegen würde“, berichtet sie. „Soll ich sie mal vorführen?“Klar. Vor dem Seiteneingang des Trianon steht das silberne Gefährt, und Nina Stapf dreht gleich mal eine Runde. Seit das Immo- bilienteam des Wertpapierhauses der Spar- kassen im August aus dem Frankfurter Hochhaus „Skyper“ ausgezogen ist, hat Stapf ihren Arbeitsplatz in einem Neubau in der Bürostadt Niederrad.Der Dekabank- Gruppe ist sie schon seit 25 Jahren treu. Im November 1997 stieg sie dort in den noch kleinen Marktbereich ein, der anfing, Investments für die offenen Immobilien- fonds des Hauses zu tätigen und diese zu verwalten. 2016 wechselte Stapf ins Fonds- management, und seitdem ist sie federfüh- rend für den Deka-Immobilien Europa zu- ständig. Rund 20 Prozent hat der Fonds unter ihremManagement zugelegt, knapp 17,9 Milliarden Euro schwer ist er heute. Für seine Anleger hat das Immo-Flagg- schiff der Deka in den vergangenen fünf Jahren eine stabile Rendite von knapp drei Prozent per annum erzielt. „Vielleicht gehen wir zuerst in die Ulmen- straße“, schlägt Stapf vor, als sie von ihrer Vespa steigt. „Dort haben wir kürzlich ein Bürohaus umgebaut, das wir schon sehr lang im Bestand haben, es ist richtig schön geworden“, berichtet sie. Woher kommt eigentlich ihr Interesse an Immobilien? Hat sie sich schon früh für Gebäude begeistert, so wie mancher Manager eines Aktien- fonds bereits während der Schulzeit zum ersten Mal an der Börse investiert hat? Etwas Greifbares „Nein, aber ich finde, Immobilien haben einfach etwas Greifbares, und ich habe auch ein gewisses Faible für Architektur“, sagt Stapf. Ein Architektur- oder Design- studium kam für sie aber nie in Frage. „Dafür bin ich nicht kreativ genug, ich bin vielmehr analytisch, ein Zahlenmensch“, berichtet sie. So wie ihr Vater, der lange eine Steuerkanzlei in Mainz betrieb. In der rheinland-pfälzischen Landes- hauptstadt kommt Nina Stapf im März 1971 zur Welt. Schon im Gymnasium überlegt sie, was sie später einmal studieren soll, entscheidet sich nach dem Abitur im Jahr 1990 für Betriebswirtschaftslehre. „Ich hatte auch die Idee, eventuell einmal die Kanzlei meines Vaters zu übernehmen, daher fand ich, BWL sei das Richtige für mich“, erzählt sie. Ihre Zeit an der EBS Business School in Oestrich-Winkel, die damals noch Euro- pean Business School hieß, hat sie in guter Erinnerung. Im Hauptstudium wählt sie den Schwerpunkt Immobilienwirtschaft, den sie auf Anhieb „sehr spannend“findet. » Ich habe ein gewisses Faible für Architektur, aber ich bin analytisch, ein Zahlenmensch. « Nina Stapf, Deka PORTRÄT Nina Stapf I Deka 222 fondsprofessionell.de 4/2022

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