FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2022
Grün weiterkommen Mit der Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen gewinnt das Thema ESG für Berater und Vermittler weiter an Bedeutung. Daher ist es gut, dass es immer mehr Fortbildungsangebote gibt. N icht für die Schule, für das Leben ler- nen wir!“Wer hätte vor Jahrzehnten nicht genervt die Augen verdreht, wenn lie- be Verwandte Sätze dieser Art zum Vortrag brachten. Der Punkt ist nur: Inhaltlich stimmen solche Aussagen. Und weil sich das Leben stetig verändert, weil sich immer neue Entwicklungen ergeben, ist es gut, regelmäßig die „Schulbank zu drücken“. Einer der wichtigsten Trends in der Finanz- und Versicherungsbranche ist der- zeit das Thema Nachhaltigkeit. Für Berater und Vermittler hat dies zur Folge, dass sie sich mit komplexen Regelwerken wie der EU-Offenlegungsverordnung und der Taxonomie auseinandersetzen müssen. Umso mehr, als Anlageberater bei Banken sowie Versicherungsmakler seit 2. August die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kun- den zu erheben haben.Gewerbliche Finanz- anlagenvermittler wird diese Pflicht eben- falls schon sehr bald treffen. Es ist also von Vorteil, die eigenen ESG- Kenntnisse zu vertiefen. Daher hat sich FONDS professionell umgehört, welche Weiterbildungsangebote es zum Thema Nachhaltigkeit gibt und sieben Program- me ausfindig gemacht, die freien Finanzver- mittlern sowie Anlageberatern offenstehen. Mindestens zwei weitere Häuser wollen im kommenden Jahr an den Start gehen. Die Bildungsanbieter vermitteln nicht nur das nötige Wissen, die meisten verge- ben auch einen Titel, der den Beratern hilft, ihre Kompetenz gegenüber den Kun- den zu unterstreichen. In Anspruch, Dauer und Kosten unterscheiden sich die Pro- gramme allerdings deutlich (siehe Tabelle Seite 328). Am längsten ist der Ecoreporter-Verlag mit seiner Schulung am Markt. Schon seit 2006 ist bei den Dortmundern eine Weiter- bildung zum „Ecoanlageberater“ möglich. „Wir veranstalten in der Regel zwei Lehr- gänge pro Jahr“, sagt Geschäftsführer Jörg Weber. Etwa dreieinhalb Monate dauert es, die Schulung, die aus Präsenzworkshops, Onlinemodulen und Einsendeaufgaben besteht, zu absolvieren. Vier bis sechs Parallelkurse Mittlerweile ist die Nachfrage so groß, dass es in einem Lehrgang vier bis sechs Parallelkurse gibt. „Wir hatten erwartet, dass das Interesse noch einmal deutlich steigen würde, wenn Berater die ESG-Präferenzen ihrer Kunden erheben müssen“, berichtet Weber. Dazu sei es bisher allerdings nicht gekommen. Schon etabliert ist auch die Weiterbil- dung, die das Forum Nachhaltige Geldan- lagen (FNG) seit 2015 gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) anbietet. Die Schu- lung kann komplett online absolviert wer- den, zum Abschluss steht aber auch eine Präsenzveranstaltung zur Wahl. Ausschließ- lich online und im Selbststudium können sich Anlageberater bereits seit 2019 über Lernen im Grünen: Anlage- und Finanzberater, die sich in Sachen ESG weiterbilden möchten, finden mittlerweile ein recht breites Angebot an Schulungen vor. Die meisten können online absolviert werden. ESG ist nicht gleich ESG, der Unterschied liegt im Detail. Wie nachhaltiges Investieren funktioniert, erläutert Daniel Felix, Managing Director bei Impact Asset Management, auf dem FONDS professionell KONGRESS in Mannheim. ANMELDUNG: www.fondsprofessionell.de MANNHEIM, 29. + 30. MÄRZ 2023 VERTRIEB & PRAXIS ESG-Weiterbildung 324 fondsprofessionell.de 4/2022 FOTO: © TIRACHARD | STOCK.ADOBE.COM
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