FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2022

Nach schwierigen Jahren fand Fidelity International in Deutsch- land auf die Erfolgsspur zurück. Wie sie den bisherigen Weg fort- schreiben wollen, erläutern die neuen Wholesale-Vertriebsleiter Bettina Bosch und Ulrich Sponer erstmals in einem Interview. E igentlich schien das Feld gut bestellt, als Bettina Bosch und Ulrich Sponer im Frühjahr 2022 die Verantwortung für den Drittvertrieb bei Fidelity International in Deutschland von Christian Machts über- nahmen. Der einst mit Absatzschwierig- keiten ringende Fondsanbieter hatte die Wende geschafft. Unter Machts Ägide knackte das Haus hierzulande im Whole- sale-Bereich die Marke von einer Milliarde US-Dollar beim Nettoneugeschäft. Doch dann marschierten russische Trup- pen in der Ukraine ein. Die fallenden Notierungen an den Aktien- wie den An- leihenmärkten schienen Investoren den Appetit an der Geldanlage zu verderben. Dennoch gelang es dem neuen Duo, im Vertrieb wieder eine reiche Ernte einzufah- ren. In ihrem ersten Interview berichten Bosch und Sponer, wie ihnen das gelang und welche Ziele sie sich gesetzt haben. Frau Bosch, Herr Sponer, der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation bescherten den Börsen eine Baisse. Wie lief Ihr Ge- schäft in diesemUmfeld? Bettina Bosch: Trotz aller Widrigkeiten er- zielten wir ein wirklich erfreuliches Ergeb- nis. ImWholesale-Geschäft in Deutschland verzeichneten wir für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr ein Nettomittel- aufkommen in Höhe von rund 1,2 Milliar- den US-Dollar. Damit erreichten wir das dritte Geschäftsjahr in Folge Mittelzuflüsse von mehr als einer Milliarde Dollar.Da vie- le Investoren an der Seitenlinie abwarteten, ist dies ein beachtliches Ergebnis. Zwar nahmen einige Kunden taktische Ände- rungen vor. Im Großen und Ganzen sind unsere Kunden jedoch langfristig orientiert und hielten an ihren Investments fest. Die Kapitalmarktkrise hinterlässt tatsäch- lich keine Spuren? Ulrich Sponer: Natürlich beobachten wir insgesamt eine gewisse Kaufzurückhaltung. Die Kunden schauen sich zunächst einmal die Marktlage an und warten die weitere Entwicklung ab. Unser Bruttoabsatz bezif- fert sich auf über fünf Milliarden Dollar. Im Zuge der üblichen Allokationsanpas- sungen der Kunden kam es natürlich auch zu Rückgaben, und die Investoren erhöh- ten ihren Kasseanteil. Aber unterm Strich steht bei uns ein sehr positives Mittelauf- kommen. Daher halten wir an unserem Anspruch fest, auch im nächsten Geschäfts- jahr wieder Zuflüsse um die Milliarde he- rum zu erreichen. Erscheint dieses Ziel wirklich noch in Reichweite? Sponer: Durchaus. Im nächsten Jahr wird es natürlich deutlich anspruchsvoller, dieses Ziel zu erreichen. Aber ich bin optimis- tisch, dass wir an die Erfolge anknüpfen können. Bosch: Das Schlussquartal per Ende Sep- tember verlief sehr erfolgreich. Dies sehe ich als Signal, dass wir uns nach wie vor auf einem guten Weg befinden. Die Breite unserer Produktpalette und unsere hete- rogene Kundenstruktur sprechen in jedem Fall dafür. „Wieder Zuflüsse um die Milliarde herum erreichen“ » Natürlich beobachten wir eine gewisse Kaufzurückhaltung. Die Kunden schauen sich zunächst einmal die Marktlage an. « Ulrich Sponer, Fidelity International VERTRIEB & PRAXIS Bettina Bosch und Ulrich Sponer | Fidelity International 330 fondsprofessionell.de 4/2022

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