FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2022
Keine heiße Luft Regelmäßig warten Start-ups mit neuen, innovativen Geschäftside- en auf. Die Redaktion stellt vier Geldanlage-Fintechs vor, die in den vergangenen Monaten in Deutschland gestartet sind. D ie Luft in vielen Städten auf der Welt ist verschmutzt. Zwei Kanadier hatten daher vor einigen Jahren die Idee, frische Luft zu verkaufen. Halb im Scherz boten sie 2014 über Ebay zwei Plastiktüten mit Luft an. Das Angebot des zweiten „Luft- sacks“ wurde in kürzester Zeit zu einem Internetphänomen und fand schließlich für umgerechnet 100 Euro einen Käufer. Es gab also Interesse an abgepackter Luft. Mittlerweile hat sich aus dieser Geschäftsidee mit Vitality Air ein international aktives Unternehmen entwickelt, das Luft in Flaschen abfüllt und sie in nordamerikanischen und asiatischen Städten mit hoher Luftverschmutzung verkauft. Das Beispiel zeigt: Die Wirt- schaft benötigt immer frische Ideen und Geschäftsmodelle – auch wenn sie ungewöhnlich sind. In der Finanzbranche haben in den vergangenen Jahren vor allem junge Start-ups mit neu entwickelten Formaten für frischen Wind gesorgt. Der Trend ist nicht gestoppt. FONDS profes- sionell stellt vier Fintechs vor, die ihr Glück im Bereich Investment und Ban- king versuchen. Unitplus Wie im Fall von Vitality Air haben die Gründer von Start-ups stets eine bestimmte Geschäftsidee, an die sie fest glauben und die sie unbedingt umsetzen möchten. So auch Fabian Mohr, Mitgründer des Fin- techs Unitplus, das imMai dieses Jahres live ging. Der studierte Betriebswirt arbeitete rund vier Jahre als Aktienanalyst bei Floss- bach von Storch und befasste sich dort mit Payment-Unternehmen. Dabei stellte er fest, dass sich sehr viele Leute Gedanken machen, wie sie den Zahlungs- verkehr effizienter gestalten können. Zugleich wunderte er sich, dass die Deutschen immer noch viel Geld auf dem Konto versauern lassen, statt es zu investieren. „Daher fragte ich mich, wie man die Flexibilität des Zah- lungsverkehrs mit Investitionen verbinden kann“, berichtet Mohr. Die Antwort auf diese Frage, die er zusammen mit seinen Co-Gründern Kerstin Schneider und Sebastien Segue gibt, ist Unitplus. Das Berliner Fintech, das über eine Lizenz So stellt man sich die Arbeit in einem Start-up vor – fehlt nur noch der Tischkicker, um das Klischee vollends zu erfüllen. Klar ist: Für die Pflege der Büropflanzen bleibt in der Gründungsphase eher wenig Zeit. Der große Hype ist vorbei Risikokapitalgeber in Europa, im Nahen Osten und in Afrika hielten sich zuletzt eher zurück. *VentureCapital,PrivateEquityundÜbernahmen/Fusionen |Quelle:KPMG,PulseofFintech 0 10 20 30 40 50 60 2019 2020 2021 2022 I I I I Investments in Fintechs in der EMEA-Region* 52,4 Mrd. Euro 4,9 Mrd. Euro 32,1 Mrd. Euro 11,1 Mrd. Euro Mrd. Euro VERTRIEB & PRAXIS Fintechs 356 fondsprofessionell.de 4/2022 FOTO: © ONEINCHPUNCH | STOCK.ADOBE.COM
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