FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2022
Inwiefern? Selina Piening: Nicht nur, weil unser Depot- geschäft in der Bank wieder deutlich anzieht, mit höheren Zinsen können wir künftig auch wieder sehr viel stärker in Bereichen wie High-Yield-Investments und Multi-Asset-Anlagen punkten.Nicht zu ver- gessen unsere Produktlinie an Laufzeit- fonds, die wir kontinuierlich seit bereits 15 Jahren anbieten und unter anderem sehr stark über Banken, Volksbanken, Sparkas- sen und freie Finanzberater vermarkten. Viele unserer Mitbewerber haben sich aus guten Gründen aus diesem Segment ver- abschiedet. Wir sind dem Segment dage- gen auch in schwierigen Zeiten bewusst treu geblieben. Das erweist sich heute als Vorteil, denn mit deutlich höheren Zinsen lassen sich inzwischen gerade auch bei den Laufzeitfonds wieder durchaus attraktive Produkte umsetzen. Was sich in Zahlen wie genau ausdrückt? Piening: Wir haben davon profitiert, als es schon zu Beginn der Coronakrise zu einem Auseinanderlaufen von Spreads gekom- men ist. Entsprechend haben wir derzeit mit dem Laufzeitfonds Global Target 2026 bereits das zwölfte Produkt dieser Art im aktiven Vertrieb.Und für Januar planen wir die Auflage eines weiteren Laufzeitfonds mit Endfälligkeit 2028. Nach einer langen Zeit der Zinsdürre oder gar negativen Zin- sen bieten diese Fonds wieder attraktive Ertragsaussichten mit einer Yield to Matu- rity von etwa sieben Prozent, die sich viele Kunden gern sichern – zumal bei eventuell irgendwann wieder sinkenden Zinsen zu- sätzliche Kursgewinne anfallen, sodass man seinen Fonds unter Umständen auch schon vor Erreichen des ursprünglich vor- gesehenen Laufzeitendes mit einem zusätz- lichen Plus veräußern kann. Wobei sich die besondere Attraktivität doch nur dannmaterialisiert, wenn es zwischen- durch nicht zu Ausfällen von Schuldnern kommt. Denn eine Garantie gibt es bei den Produkten doch nicht, oder? Piening: Eine Garantie gibt es zwar nicht, aber in Bezug auf Ausfallrisiken haben wir bei den Produkten in gewisser Weise vor- gesorgt. Denn für den Fall, dass eine Anlei- he vorzeitig zurückgezahlt wird oder ein Schuldner tatsächlich einmal ausfallen soll- te, haben wir bewusst bestimmte Puffer in die Zielrendite der Produkte eingepreist. Gibt es darüber hinaus Bereiche, in die Ihre Bank oder Sie als Asset Manager noch hineinwachsen möchten? Oddo: Auf jeden Fall. Ganz oben steht da- bei aus meiner Sicht der Bereich der illiqui- den oder alternativen Assets, sprich Sekto- ren wie Private Equity, Private Debt und Venture Capital. Das sind Bereiche, in de- nen wir uns aus gutem Grund verstärken wollen, weil wir davon überzeugt sind, dass solche Anlageformen sehr gut zu den Be- dürfnissen unserer Kunden passen. Damit meine ich nicht nur das Segment der insti- tutionellen Investoren, auch aus dem Seg- ment der unabhängigen Vermögensverwal- ter und der Bankberater und nicht zuletzt der IFAs erhalten wir Signale, dass solche Anlageformen durchaus gesucht sind. Piening: Man sollte nicht unterschätzen, dass gerade der Bereich der freien Berater und unabhängigen Vermögensverwalter eine der wichtigsten Säulen in unserem As- set-Management-Geschäft darstellt. Traditio- nell ist das insbesondere in Frankreich der Fall, wo diese Vertriebssegmente schon seit über 30 Jahren unsere stärksten Geschäfts- felder sind. Inzwischen gilt das aber auch für den deutschen Markt. Daher müssen wir natürlich gerade dort mit innovativen Lösungen aufwarten, um in einem für alle » Unsere Produktlinie an Laufzeitfonds bieten wir kontinuierlich seit bereits 15 Jahren an. « Selina Piening, Oddo BHF KURZ-VITA: Selina Piening Seit fast vier Jahren verantwortet Selina Piening den Vertrieb von Oddo BHF Asset Management in Deutschland und Österreich. Zuvor hat sie in gleicher Position fast acht Jahre für Edmond de Rothschild gearbeitet. Zu weiteren Stationen ihrer Karriere in der Fondsbranche gehören die DWS und Axa Investment Managers. FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Philippe Oddo + Selina Piening | Oddo BHF 382 fondsprofessionell.de 4/2022
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