FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2022
Was Banken zahlen Jobs bei Geldinstituten sind zwar nicht mehr so sicher, wie sie einmal waren – die Vergütung stimmt aber nach wie vor, wie die derzeit gültigen Gehaltstabellen zeigen. Das könnte sich ändern. W ie wäre es denn mit einer Bank?“ So lautete früher oft der Vorschlag der Eltern, wenn Sohn oder Tochter da- rüber nachdachten, welchen Berufsweg sie einmal einschlagen sollten. Das Gehalt stimmte, Banken genossen ein hohes An- sehen, und der Job war absolut sicher. So sah es Ende der 1990er-Jahre aus. Und heute? In Zeiten von Filialsterben und Stellenabbau sind Jobs bei Geld- häusern ganz und gar nicht mehr sicher. Das Renommee der Banken hat seit der Finanzkrise empfindlich gelitten, und eine verschärfte Regulierung macht die Arbeit nicht einfacher. Aber die Gehälter, die private und öffentliche Banken sowie die genossenschaftlichen Institute zahlen, stim- men noch immer – bisher jedenfalls. Recht gutes Niveau „Das Niveau der Gehälter im Bankensek- tor ist recht gut, wenn man vergleicht, wie dürftig in vielen anderen Branchen bezahlt wird“, sagt Oliver Popp vom Deutschen Bankangestellten-Verband (DBV) in Düssel- dorf. Ein Blick auf die aktuellen Gehalts- tabellen zeigt: Beschäftigte bei privaten und öffentlichen Banken, die in der untersten Tarifgruppe 1 eingestuft sind, verdienen in ihren ersten beiden Berufsjahren immer- hin ein monatliches Brutto von 2.366 Euro (siehe Tabelle auf Seite 418). Mitarbeiter in der mittleren Tarifgruppe 5, die im siebenten und achten Jahr bei ihrem Institut tätig sind, sehen ein Brutto- monatsgehalt von 3.251 Euro auf ihrer Ab- rechnung. Und wer sich in der höchsten Tarifgruppe 9 befindet, darf sich über ein Monatsbrutto von 5.225 Euro freuen, so- bald das elfte Berufsjahr erreicht ist. Bei den Genossenschaftsbanken liegen die Gehälter der Tarifbeschäftigten sogar geringfügig über denen der privaten und öffentlichen Institute (siehe Tabelle auf Seite 416). Die Tarifgruppen Um ein besseres Gefühl dafür zu be- kommen, wie gut Banken zahlen, lohnt es sich, einige der Aufgaben zu betrachten, die Mitarbeiter einzelner Tarifgruppen über- nehmen. So fallen in die erste Gruppe Tätigkeiten, die ohne Vorkenntnisse erle- digt werden können. Um in der Tarifgrup- pe 5 eingestuft zu werden, sind eine ab- geschlossene Ausbildung bei einer Bank sowie Berufserfahrung notwendig. Hier sind etwa Schalterangestellte mit beraten- der Tätigkeit eingestuft. In der höchsten Gruppe 9 finden sich Mitarbeiter wieder, die komplexe Arbeitsbereiche haben und eine hohe Verantwortung tragen. Dazu zählen unter anderem Anlageberater oder Geschäfts- und Zweigstellenleiter. Abgesehen von der vernünftigen aktuel- len Gehaltshöhe war auch die Entwick- lung der Gehälter, die Banken ihren tarif- lich beschäftigten Mitarbeitern zahlen, in den vergangenen Jahren durchaus positiv. » Ich mache mir wirklich Sorgen, wie es in Zukunft weitergehen soll. « Jan Duscheck, Verdi Am Schalter: Wie hoch eine Auszahlung sein soll, bestimmt ein Bankkunde selbst. Wie viel die Tarifbeschäftigten der Institute verdienen, bestimmen immer die aktuellen Gehaltstabellen. BANK & FONDS Bankgehälter 414 fondsprofessionell.de 4/2022 FOTO: © HEDGEHOG94 | STOCK.ADOBE.COM
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