FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023
Anwalt, ich habe zwei Söhne, die noch zur Schule gehen, ein Wohnortwechsel war nicht nötig“, sagt sie. So hat Weidenbach ihre Wohnheimat nach wie vor in Frank- furt und nutzt die Zeit im ICE zum Arbei- ten. „Das ist sehr e zient“, ndet sie. Austausch mit anderen Frauen Wenn sie zu Hause ist, verbringt Weiden- bach am liebsten viel Zeit mit der Familie und mit Freunden. Sie geht auch gern laufen, liest gute Bücher und diskutiert darüber mit Frauen, die wie sie „beru ich erfolgreiche Frauen und Mütter“ sind. „Der Kreis dieser Frauen, der Austausch mit ihnen, hat mir auch ganz wesentlich dabei geholfen, Berufs- und Privatleben all die Jahre unter einen Hut zu bekommen“, sagt Weidenbach. 21 Jahre lang war sie der DWS treu. Schon während ihres VWL-Studiums hatte sie dort ein Praktikum absolviert. Die Ein- drücke, die sie bei der DWS gewinnen konnte, die tiefen Einblicke in die Wirt- schaft, in einzelne Firmen und die span- nenden Gespräche mit Unternehmensvor- ständen ließen sie endgültig den Entschluss fassen, Portfoliomanagerin zu werden. Als sie 2001 beginnt, ihren Skandinavien- Fonds zu managen, ist sie erst 26. Britta Weidenbach wird quasi gemeinsam mit der DWS groß.Was hat sie dazu bewogen, sich Ende 2020 nach so langer Zeit zu ver- abschieden? „Es war keine Entscheidung weg von der DWS, sondern eine Ent- scheidung hin zu etwas Neuem“, sagt sie. „Die persönliche Weiterentwicklung, die ich für mich im Kopf hatte, habe ich in dem gewohnten Umfeld einfach nicht gesehen“, erklärt Weidenbach. Lehrreiche Zeit Auf ihre mehr als zwei Jahrzehnte bei der Fondstochter der Deutschen Bank blickt sie gern zurück. „Das war eine sehr spannende und lehrreiche Zeit“, sagt sie. Gleich in den ersten Jahren, als sie Aktien im Technologiesektor analysierte, sei ihre Lernkurve steil gewesen. „Damals bildete sich gerade die Tech-Blase“, erinnert sich Weidenbach. So erlebte sie kurz aufeinanderfolgend zuerst einen enormen Marktanstieg und dann eine herbe Korrektur. „Das hat mir schon zu Beginn meines Berufslebens ganz deutlich gezeigt, worauf es ankommt“, sagt die ehemalige DWS-Managerin. „Es hat mir vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sich bei der Bewertung einer Aktie darüber im Klaren zu sein, auf welchen Gewinn man sich eigentlich bezieht“, erklärt sie. Jeder Tag war anders „Ich habe mich dann über die Jahre bei der DWS sehr erfolgreich entwickeln kön- nen, habe viele Managementaufgaben und auch Führungspositionen übernommen“, so Weidenbach. In den 21 Jahren sei es nie langweilig geworden. „Eigentlich war jeder Tag anders“, erinnert sie sich. Links des Weges ragt über die Dächer ein Kirchturm heraus. „Das ist der Michel, da oben bin ich mit meinen Jungs schon gewesen“, berichtet Britta Weidenbach. Heute geht es an dem alten Hamburger Wahrzeichen, der Barockkirche Sankt Michaelis, vorbei und weiter in den Hafen hinein. Hier sind sie zu sehen, die „dicken Pötte“, die großen Container- und Kreuz- fahrtschi e, die in den Werften general- überholt werden, um dann wieder neu in See zu stechen. Eine neue Reise Auch Britta Weidenbach hat sich auf eine neue Reise begeben. „Ich hatte den Wunsch,meine Finanzmarktexpertise noch breiter als bisher, über alle Assetklassen hinweg, einzubringen und außerdem un- ternehmerisch tätig zu sein“, berichtet sie. Als der Vermögensmanager Auretas mit der Frage auf sie zukommt, ob sie nicht Geschäftsführerin und Gesellschafterin wer- den möchte, wird schnell klar: Das ist ihre nächste Station. „Auretas ist sehr unternehmerisch ge- prägt, und als geschäftsführende Gesell- schafterin kann ich das Unternehmen selbst weiter mitgestalten“, sagt Weidenbach. Zudem kann sie als Leiterin des Asset Ma- nagements ihre Investmenterfahrung nut- zen, um den hochvermögenden Mandan- ten gemeinsam mit ihrem zwölfköp gen Team gute Erträge zu bescheren. Auf dem Weg zum Hamburger Hafen: Auf ihre mehr als zwei Jahrzehnte bei der Fondstochter der Deutschen Bank blickt die neue Auretas-Gesellschafterin gern zurück. „Das war eine sehr spannende und lehrreiche Zeit“, sagt sie. Doch dann wollte sie sich neu orientieren und persönlich weiterentwickeln. PORTRÄT Britta Weidenbach I Auretas Family Trust FOTOS: ULRIKE SCHMIDT 144 fondsprofessionell.de 1/2023
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