FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

„Auretas hat einen Anlagekompass ent- wickelt, der unser Markenzeichen ist“, berichtet Weidenbach. Dieser ist in drei ökonomische Funktionen aufgeteilt. Die Absicherungsfunktion soll Investoren einen nanziellen Pu er verscha en, der unter anderem aus Anleihen und Edelmetall- investments besteht. Der Bereich „Ernte“ stellt auf der Aktien- und auf der Anleihen- seite vor allem auf entwickelte Märkte ab. Und die Funktion „Chance“ bietet ein höheres Renditepotenzial durch Investitio- nen in Private Equity, Infrastruktur oder Immobilien. In allen drei Bereichen bietet Auretas Anlagemodule an, die Mandanten wählen und mixen können. Erfolgreiches Konzept „Unsere Investmentauswahl beruht auf zwei wesentlichen Ansätzen “, sagt Weiden- bach. „Zum einen investieren wir nicht selbst in Einzeltitel, sondern selektieren schon seit vielen Jahren erfolgreiche aktive Asset Manager“, berichtet sie. Zum anderen habe sich Auretas über die vergangenen Jahre eine hohe Expertise im Bereich der passiven und quantitativ unterstützten In- vestmentansätze aufgebaut. „So können wir in allen Funktionen des Anlagekom- passes und in sämtliche Assetklassen sehr e zient investieren“, sagt Weidenbach. Das sei ein sehr erfolgreiches Konzept. An den Landungsbrücken zieht ein stol- zer Frachtensegler die Blicke der Touristen auf sich: die 1896 gebaute Rickmer Rick- mers, die hier als Museumsschi vor Anker gegangen ist. Weibliche Besatzungsmit- glieder hat sie wohl nie gesehen. Wie schwierig war es für Britta Weidenbach, sich als Frau in der männerdominierten Fondsbranche durchzusetzen? „Im Portfoliomanagement sind Erfolge klar messbar, da spielt das Gender-Thema erst einmal keine so große Rolle“, erklärt sie. „Fondsmanagerin ist daher ein guter Beruf für Frauen“, ndet Weidenbach. Einfach sei es trotzdem nicht immer gewesen. „Aber ich habe aus herausfordernden Situationen gelernt“, sagt sie. Beru ich hat sie sich nie in erster Linie als „die Frau“ am Tisch ge- sehen, sondern als „jemand, der seine Kom- petenzen einbringen kann“. Mit Begeisterung Und was braucht eine starke Fondsma- nagerin? „Ob Mann oder Frau, das Wich- tigste ist immer echtes Interesse an einer Aufgabe und die Begeisterung dafür“, n- det Weidenbach. „Dann braucht man sehr gute analytische Fähigkeiten, um komplexe Themen auf ihren Kern herunterzubre- chen“, sagt sie. Genau das gelingt Britta Weidenbach o ensichtlich, was zu einem großen Teil ihren Erfolg begründet. Vernünftig priorisieren Sie sagt es auch ohne jede falsche Be- scheidenheit. „Ich glaube, ich bin gut darin, mich bei meinen Aufgaben auf das We- sentliche zu fokussieren und die nötigen Schritte vernünftig zu priorisieren“, erklärt die neue Auretas-Gesellschafterin. Außer- dem ist sie ein „echter Familienmensch“. „Das hat mir immer dabei geholfen, eine gute Balance zwischen Karriere und Privat- leben zu halten“, ist sie überzeugt. Das Smartphone klingelt, Britta Weiden- bach nimmt ab, wird sich gleich wieder melden. An den Landungsbrücken streckt sie zum Abschied die Hand aus, sagt: „Bis bald, auf Wiedersehen!“ Und dann macht sie sich zu Fuß auf den Rückweg zu ihrem neuen Arbeitsplatz – in der Überseeallee 10 in Hamburg-Mitte. ANDREA MARTENS FP Die Sonne hat sich hervorgekämpft: Im Portfoliomanagement seien Erfolge klar messbar. Aus diesem Grund spiele das Gender-Thema erst einmal keine so große Rolle, sagt Britta Weidenbach. „Fondsmanagerin ist daher ein guter Beruf für Frauen“, findet sie. Vor dem Museumsschiff Rickmer Rickmers: Britta Weidenbach verbringt jetzt viel Zeit im ICE. Dort könne sie sehr effizient arbeiten, findet sie. PORTRÄT Britta Weidenbach I Auretas Family Trust FOTOS: ULRIKE SCHMIDT 146 fondsprofessionell.de 1/2023

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